Die Zeitschrift "Experimental Results" will negative und widersprüchliche Forschungsergebnisse veröffentlichen. Das soll Forschern Zeit sparen.

Eine neue Fachzeitschrift veröffentlicht Forschungsdaten, die negative oder unschlüssige Ergebnisse darstellen. Neben diesen wissenschaftlichen "Fehlschlägen" werde die Zeitschrift "Experimental Results" zudem Resultate veröffentlichen, die frühere Forschungsergebnisse reproduzieren, infragestellen oder widerlegen, wie "Times Higher Education" (THE) berichtete.

Die Herausgeberin, Dr. Fiona Hutton, des Verlags "Cambridge University Press" erhofft sich von dem neuen Open-Access-Journal, schnellere Korrekturen oder Rücknahmen von umstrittenen Publikationen. Die Zeitschrift folge absichtlich nicht dem traditionellen Publikationsmodell, welches laut Hutton positive gegenüber negativen Ergebnissen bevorzuge.

Die Einbeziehung negativer Forschungsdaten liege näher an der wissenschaftlichen Forschungsrealität und spare den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Zeit, sagten Hutton und Verlagsdirektorin Caroline Black gegenüber "THE". Publizierte negative Forschungsergebnisse würden nun nicht mehr aus Unwissenheit unnötig wiederholt. Auch veröffentlichte gescheiterte Versuche, bestehende positive Forschungsergebnisse zu reproduzieren, könnten zu Diskussionen anregen und Forschende schneller voranbringen.

Das Journal verwendet "THE" zufolge ein neues Peer-Review-System, bei dem jeder Prüfer namentlich mit seiner Kritik neben dem geprüften Artikel veröffentlicht wird. Reviewer sollen zudem Rabatt auf eigene Publikationen in "Experimental Results" bekommen. Publikationen können ab sofort eingereicht werden.

ckr