Eine Frau sitzt nachdenklich am Schreibtisch
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Wirtschaftsforschung
Paare hadern mit Frau als Hauptverdienerin

Verdienen Frauen mehr als ihre Partner, hemmt das laut einer Studie ihre Lebenszufriedenheit. Das behindert die Gleichstellung.

24.02.2020

Ein hohes Gehalt der Frau kann bei Paaren in Deutschland die Lebenszufriedenheit leicht senken. Das hat eine Sonderauswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ergeben. Sind Frauen die alleinige Verdienerin in einem Haushalt, bewerteten sie demnach ihr Leben auf einer Zehn-Punkte-Skala im Schnitt rund 0,3 Punkte schlechter als Frauen, die weniger als ihre Partner verdienten.

Am zufriedensten mit ihrem Leben sind Frauen laut Studie, wenn sie bis zu 50 Prozent des Haushaltseinkommens tragen (7,7 Punkte). Sind sie die alleinige Verdienerin liegt der Wert bei 7,42 und damit unter dem Wert, den sie angaben, wenn sie gar nicht arbeiteten (7,58 Punkte).

Männer nannten den höchsten Wert, wenn nur sie arbeiteten. In diesem Fall bewerteten sie ihr Leben mit 7,66 von zehn Punkten. Ähnlich sieht es aus, wenn die Frau bis zu 45 Prozent des Haushaltseinkommens trägt (7,64 Punkte). Ist die Frau die alleinige Verdienerin, sind es noch 7,12 Punkte.

Vergangene Studien hatten bereits gezeigt, dass Paare das Gehalt der Frau häufig niedriger ansetzten, wenn diese mehr verdiene als ihr Partner. Auch zeigten wissenschaftliche Erkenntnisse laut Artikel, dass Frauen oft auch als Hauptverdienerin den größten Teil der Hausarbeit erledigten. Die Frauen würden dann häufig verschweigen, die Hauptverdienerin zu sein. Oftmals seien es verinnerlichte gesellschaftliche Normen der Frauen und Männer, die sich auf die Lebensgestaltung und letztlich Zufriedenheit auswirkten.

kas