Witoon Purahong/UFZ

Bodenbiologie
Pilz und Holz

Die Zahl der Pilzarten im Totholz ist um ein Vielfaches höher als bislang angenommen. Das geht aus aktuellen Forschungen von Bodenbiologen hervor.

Ausgabe 2/18

Die Artenzahl von Pilzen im Totholz ist um das Zwölffache höher als bislang angenommen. Die sichtbaren Fruchtkörper machen nur den kleinsten Anteil des Pilzbestands im Totholz aus, den größten Teil der Pilze sieht man nicht, denn er befindet sich innerhalb der Stämme als feines Myzel. Zu diesem Schluss kommen Bodenbiologen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Mit einer speziellen DNA-Sequenzierungstechnologie konnten die Wissenschaftler die DNA der im Totholz verborgenen Pilze bestimmen.

Doch nicht nur die Pilzvielfalt sei deutlich höher als bislang angenommen. Demnach bevorzugen holzbewohnende Pilze bestimmte Baumarten und besiedeln nicht, wie Experten bislang annahmen, generell entweder Nadel- oder Laubbaum. Insgesamt sieben solcher Pilzgemeinschaften stellten die Forscher bei Laubbäumen fest, zwei bei Nadelbaumarten. Eichen und Eschen hätten eine sehr spezifische Artengemeinschaft von Pilzen, die sich in ihrer Zusammensetzung deutlich von der anderer Laubbäume unterscheidet. Bei den Nadelbäumen hätte das Totholz der Waldkiefer einen Pilzbestand, der sich deutlich von dem anderer Nadelbäume abgrenze. Unklar ist den Wissenschaftlern zufolge, warum die Pilzgemeinschaften beim Totholz bei verschiedenen Baumarten derart unterschiedlich ausgeprägt sind.

mue