

Kommentar
Plattner-Investitionen als Chance
Der Softwareunternehmer Hasso Plattner investiert einen dreistelligen Millionenbetrag in die KI-Forschung und einen neuen Campus in Potsdam. Das ist mehr als Mäzenatentum – es ist ein strategischer Beitrag zur digitalen Souveränität Deutschlands und zur Stärkung des Wissenschaftsstandorts Potsdam und darüber hinaus.
Gerade in einer Zeit globaler Spannungen und disruptiver Technologien sind solche entschlossenen Investitionen in Wissenschaft und Innovation unverzichtbar. Sie schaffen Freiräume für Forschung, ziehen internationale Talente an – gerade auch jene, die in ihren Herkunftsländern nicht mehr frei arbeiten können – und stärken langfristig die wirtschaftliche und politische Handlungsfähigkeit Deutschlands.
Solche Impulse verdienen Nachahmung – finanziell wie im Geiste: Wissenschaft braucht starke Verbündete. Einflussreiche Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sollten Hochschulen als Orte freier Erkenntnis aktiv unterstützen. Private Geldgeber haben dabei größere Flexibilität – das ist eine Chance, solange die Unabhängigkeit öffentlicher Einrichtungen gewahrt bleibt.
Jetzt gilt es, neue Allianzen zu erproben – offen, kritisch, lösungsorientiert. Denn Wissenschaftsfreiheit braucht Schutz – und aktive Gestaltung.