Ein Paar hält sich an den Händen
picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Gesellschaft
Queere Menschen vergleichsweise häufig psychisch belastet

Eine aktuelle Studie weist auf ein starke psychische Belastung von queeren Menschen hin. Gründe könnten Anfeindungen und Ausgrenzungen sein.

11.02.2021

Queere Menschen in Deutschland sind einer Studie zufolge häufiger durch psychische und körperliche Erkrankungen beeinträchtigt als die übrige Bevölkerung. So seien Menschen, die lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer oder inter sind, zum Beispiel fast dreimal häufiger von Depressionen und Burnout betroffen. Das geht aus der Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin und der Universität Bielefeld hervor. Auch von Einsamkeit berichteten diese Menschen häufiger.

Die Befunde deuteten "auf eine massive Chancenungleichheit für ein gesundes Leben hin", schreiben die Autorinnen und Autoren der Studie. Auch potenziell stressbedingte körperliche Krankheiten wie Herzkrankheiten, Migräne, Asthma und chronische Rückenschmerzen kämen weitaus häufiger vor als in anderen Bevölkerungsgruppen. Das DWI hält nach aktuellem Stand der Forschung Anfeindungen und Ablehnung für Auslöser dieser Erkrankungen. In der Studie wurde der Zusammenhang nicht untersucht.

Der am Mittwoch veröffentlichte Bericht fußt auf Angaben von mehr als 28.000 Menschen ab 18 Jahren aus dem Jahr 2019. Von ihnen beschrieben sich rund 4.500 selbst als zugehörig zur Gruppe LGBTQI*. Die Abkürzung aus dem Englischen steht für: lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer und inter, das Sternchen beinhaltet weitere sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten.

dpa