Wissenschaftliches Fehlverhalten
Sechs Wissenschaftler von DFG gerügt

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat mehrere Rügen erteilt. Sie zielen auf Plagiate, falsche Angaben und die unrechtmäßige Delegation von Aufgaben.

11.12.2020

Fünf Wissenschaftler und eine Wissenschaftlerin sind von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für wissenschaftliches Fehlverhalten schriftlich gerügt worden. Darunter seien zwei Plagiatsfälle, zwei falsche Angaben in Förderanträgen und eine unrechtmäßige Delegation von Begutachtungsaufgaben gewesen, wie der Hauptausschuss der Förderorganisation am Donnerstag mitteilte. 

Im ersten Plagiatsfall hatte ein Wissenschaftler in einem Förderantrag an die DFG Textteile aus fünf Publikationen übernommen, deren Autoren im Antrag nicht genannt gewesen seien. Im zweiten Plagiatsfall hätten zwei Wissenschaftler in einem gemeinsamen Förderantrag mehrere Textpassagen aus einer Publikation eines Dritten übernommen, ohne die entsprechenden Passagen korrekt als Zitationen zu kennzeichnen. 

Falsche Angabe zu Länge von Auslandsaufenthalt

Zu den falschen Angaben in Förderanträgen gehörte, dass eine Wissenschaftlerin die Dauer eines Auslandsaufenthalts im Rahmen eines Forschungsstipendiums länger als tatsächlich durchgeführt angegeben habe. Die Dauer des Aufenthalts war eines der Auswahlkriterien und daher entscheidend. In einem weiteren Fall habe ein Antragsteller im Lebenslauf zu einem Förderantrag Titel angegeben, die er tatsächlich nicht formal erworben habe.

Im fünften Fall habe ein Wissenschaftler eine ihm von der Geschäftsstelle der DFG übertragene Begutachtung eines Förderantrags an eine an seinem Lehrstuhl tätige Person delegiert. Damit habe er laut DFG den Schutz des Begutachtungssystems verletzt. 

kas