

Erderwärmung
UN-Bericht zu Treibhausgasen alarmiert
Die Pariser Klimaziele drohen nach einem Bericht des UN-Umweltprogramms UNEP zu scheitern, wenn nicht vor allem die Industriestaaten massive Maßnahmen einleiten. Um das Ziel einer Erderwärmung von 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu erreichen, müssten die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 42 Prozent gegenüber dem Stand von 2019 sinken, betonte UNEP Exekutivdirektorin Inger Andersen bei der Vorstellung des sogenannten Emission Gap Reports.
In der alljährlichen Bestandsaufnahme, die wenige Wochen vor der Weltklimakonferenz in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku veröffentlicht wird, geht es um die Lücke zwischen den real zu erwartenden Emissionen von Treibhausgasen in den kommenden Jahren und den Werten, die für eine Erreichung der Pariser Klimaziele notwendig wären. Treibhausgase in der Atmosphäre, insbesondere Kohlendioxid, spielen eine Rolle beim weltweiten Temperaturanstieg.
Globale Erwärmung von 2,6 Grad in diesem Jahrhundert möglich
Da die Treibhausgasemissionen bis 2023 einen neuen Höchststand von 57,1 Gigatonnen Kohlendioxidäquivalent erreichen werden, seien ab sofort größere Kürzungen erforderlich, betonte Andersen. Um die 1,5-Grad-Grenze zu erreichen, müssten die Emissionen bis 2035 jährlich um 7,5 Prozent gesenkt werden. Die aktuellen Versprechen der Länder erreichten diese Werte bei weitem nicht.
"Damit sind wir auf dem besten Weg zu einer globalen Erwärmung von 2,6 Grad in diesem Jahrhundert und müssen künftig kostspielige und großangelegte Maßnahmen zur Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre ergreifen, um die Überschreitung zu begrenzen", sagte Andersen.
Mehr zum Thema Klimawandel und Erderwärmung
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Die Ausgabe hat das Schwerpunktthema "Transformation" und ist ab dem 1. November 2024 erhältlich.
Die G20-Staaten, speziell die Mitglieder mit den höchsten Emissionen, müssten die Hauptarbeit leisten, da sie die Weltwirtschaft dominieren. "Im Wesentlichen bräuchten wir eine globale Mobilisierung in einem noch nie dagewesenen Ausmaß und Tempo."
Wegen der Erderwärmung gibt es in vielen Regionen häufiger und öfter extremes Wetter, also Hitzewellen und Dürren, Stürme und Überflutungen. Dies kann ganze Regionen unbewohnbar machen, Ernten zerstören und damit Hungerkrisen verschärfen. Außerdem steigt der Meeresspiegel, was Küstenregionen und kleine Inselstaaten bedroht.
dpa