Eine Frau tippt etwas in einen Laptop
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Klinische Forschung
Unis publizieren weiterhin kaum in EU-Datenbank

Trotz Verpflichtung behalten deutsche Unis die Ergebnisse ihrer klinischen Studien oft für sich. Die vorgesehene Datenbank verwenden sie kaum.

24.06.2020

Klinische Studien müssen in dem europäischen Register EudraCT vor Beginn angemeldet und die Ergebnisse spätestens ein Jahr nach Studienende veröffentlicht werden. Doch 14 der 35 deutschen Unikliniken haben weiterhin zu keiner Studie Daten hochgeladen. Das geht aus einer Folgeanalyse der britischen Organisation "Transparimed" und der deutschen Buko-Pharmakampagne hervor, über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtete. Insgesamt fehlten in der Datenbank weiterhin die Resultate von 350 Studien deutscher Universitäten.

Im Dezember 2019 fehlten einer ersten Analyse der beiden Organisationen zufolge die Daten von 445 Studien deutscher Universitäten in der EU-Datenbank. Nur rund sieben Prozent der medizinischen Studien aus Deutschland waren zu diesem Zeitpunkt darin eingetragen, europaweit waren es 63 Prozent aller Studienergebnisse. In der Zwischenzeit hätten einzelne Klinika zumindest einige Ergebnisse in das Register eingetragen, heißt es in dem Bericht.

Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zufolge ist die Veröffentlichung verpflichtend, alle ergebnisbezogenen Informationen müssten weltweit öffentlich zugänglich sein. Till Bruckner von "Transparimed" forderte Sanktionen: "Andere EU-Mitgliedsstaaten sollten dem Beispiel Dänemarks folgen und Strafen einführen, die es in sich haben", sagte er in der "Süddeutschen Zeitung".

ckr