Forschungsinvestitionen
Unternehmen stecken 89 Milliarden Euro in Forschung
Im vergangenen Jahr haben die Unternehmen in Deutschland knapp 89 Milliarden Euro für die unternehmensinterne Forschung und Entwicklung (FuE) ausgegeben. Das sind 8,4 Prozent mehr als noch im Vorjahr, berichtet der Stifterverband auf Basis seiner FuE-Befragung im Wirtschaftssektor. Ein Segment der gestiegenen Ausgaben sei durch die hohe Inflation verursacht. Der Anteil der FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt ist 2023 um lediglich 0,04 Prozentpunkte auf 3,11 Prozent angewachsen und bleibt damit weiter hinter dem Ziel der ehemaligen Ampel-Koalition von 3,5 Prozent bis zum Jahr 2025 zurück.
Die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) verzeichnet laut dem Stifterverband die prozentual am deutlichsten angestiegenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Demnach haben sie 15,2 Prozent mehr investiert. Allein die FuE-Ausgaben für Programmiertätigkeiten seien mit etwa 5,5 Milliarden Euro höher als die Aufwendungen der gesamten chemischen Industrie in Deutschland. Rechnerisch habe es im vergangenen Jahr 533.260 Vollzeitstellen in Deutschland in Forschung und Entwicklung gegeben.
Welche Branche real am meisten in Forschung investiert
Die höchsten FuE-Investitionen weist demnach die Automobilindustrie vor: 31 Milliarden Euro stecke sie in interne Forschung und Entwicklung, was einem Plus von 7,7 Prozent entspreche. Die Aufwendungen für Auftragsforschung seien im Automobilsektor um 19,1 Prozent angewachsen. Auch in diesem Investitionsbereich sei die Sparte mit den höchsten Steigerungsraten die IKT-Branche, was deren Willen und Bedarf für "kollaborative Forschung und Entwicklung" deutlich mache.
Der Präsident des Stifterverbands, Professor Michael Kaschke, deutet die Ergebnisse der Informations- und Kommunikationsbranche als "das ernsthafte Bemühen der Unternehmen, verlorenen Boden gutzumachen und sich dem globalen Wettbewerb zu stellen."
Der Stifterverband erhebt über seine Wissenschaftsstatistik seit Mitte der 1970er jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Informationen über die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Wirtschaftssektors in Deutschland. Für die aktuelle Erhebung haben etwa 30.000 Unternehmen einen digitalen Fragebogen erhalten.
cpy