Das Foto zeigt den chinesischen Wissenschaftler He Jiankai.
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Gentechnik
US-Hochschulen prüfen Kontakte zu chinesischem Forscher

Die Genexperimente des chinesischen Forschers He Jiankai hatten weltweit für Empörung gesorgt. Nun ziehen US-amerikanische Hochschulen Konsequenzen.

12.02.2019

Die US-amerikanische Eliteuniversität Stanford prüft die Kontakte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule zum chinesischen Forscher He Jiankui. Das sagte laut einem Bericht des Deutschlandradios eine Sprecherin der Hochschule. He hatte demnach vor seiner Rückkehr in sein Heimatland in Stanford geforscht.

Einige Professorinnen und Professoren der Universität sagten nun, dass sie das vergangene Jahr über mit ihrem früheren Kollegen in Kontakt gestanden hätten. Sie hätten vermutet, dass er genmanipulierte Babys erschaffen wolle. Zwei der Forscher sagten, sie hätten derlei Experimente missbilligt und He davon abgeraten. Wie genau die Untersuchung aussehen soll, teilte die Universitätsleitung laut Bericht nicht mit.

Stanford ist der Meldung zufolge nicht die einzige US-Einrichtung, die mögliche Konsequenzen für ihre eigenen Wissenschaftler prüft. Auch die Rice University in Houston habe eine Überprüfung der Kontakte zu He eingeleitet.

Der chinesische Wissenschaftler He Jiankui hatte an Embryonen einen Eingriff mit dem noch sehr jungen Verfahren Crispr-Cas9 vorgenommen. Das Ziel sei gewesen, die Kinder resistent gegen HIV zu machen. Andere Wissenschaftler hatten jedoch argumentiert, dass dies nicht der wahre Grund gewesen sei.

Eine geprüfte wissenschaftliche Veröffentlichung zu den Eingriffen gibt es noch nicht, sondern lediglich einen Eintrag in einem chinesischen Register für klinische Tests. Der Eingriff hatte weltweit und auch bei deutschen Forschern für Empörung gesorgt.

gri