Das Foto zeigt beleuchtete Regale, in denen Samen gezüchtet werden
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Landwirtschaft
"Vertical Farming"

Die landwirtschaftlich nutzbare Fläche ist weltweit begrenzt und sehr begehrt. Eine innovative Lösung wird derzeit in London erprobt.

Ausgabe 1/18

Wie lässt sich unbenutzter, urbaner Raum sinnvoll nutzen und in fruchtbares Land verwandeln? Diese Frage stellten sich zwei Briten und fanden die Antwort darauf in dem Buch "The Vertical Farm" von Dickson Despommier. Das Konzept einer tragfähigen Landwirtschaft direkt im Zentrum moderner Großstädte, das lange Transportwege einspart und damit CO2 reduziert, begeisterte sie. Sie entwickelten daraufhin die Idee einer unterirdischen Farm im Weltkriegsbunker in London, der sich wie ein wurmartiger Komplex unter der Metropole entlangzieht. Heute wachsen in den Bunkern sog. Microgreens – Gemüse und Kräuter, die in einem sehr frühen Stadium geerntet werden.Der Prozess beginne damit, dass Mitarbeiter Teppichmatten mit Samen bestreuen und diese dann bei hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Dunkeln bis zu fünf Tage wachsen lassen. Die frühe Ernte sorge dann für den besonders intensiven Geschmack. In manchen Ländern wie z.B. in Singapur oder den Vereinigten Staaten wird das Modell längst erfolgreich umgesetzt. Die britischen Unternehmer lieferten täglich 5.000 Packungen Bunkergemüse aus und hofften, in einigen Monaten schwarze Zahlen zu schreiben. Allerdings erschwere der Brexit Investitionen in Großbritannien. Das Schlimmste sei, dass das Unternehmen Subventionen aus Brüssel verlieren würde.

dpa/mue