Citizen Science
Welche Vögel wir nun lauter hören

Derzeit laufen zwei Mitmachaktionen für Bürger. Sie können die Wissenschaft unterstützen, indem sie Vögel zählen oder Vogelstimmen aufnehmen.

In zwei Mitmachaktionen sind Naturliebhaber in Deutschland wieder zum Beobachten von Vögeln aufgerufen. Von diesem Freitag bis Sonntag läuft die jährliche "Stunde der Gartenvögel" des Naturschutzbunds (Nabu). Bei der Aktion sollen Bürgerinnen und Bürger eine Stunde lang die Vögel im Garten, am Fenster oder auf dem Balkon zählen und die Ergebnisse melden. 2019 hatten sich mehr als 76.000 Menschen beteiligt, sie zählten fast 1,7 Millionen Vögel.

Der Nabu erhofft sich von der Aktion unter anderem mehr Informationen zum Ausmaß einer Vogelkrankheit bei Blaumeisen. In diesem Frühjahr wurden nach Angaben des Nabu mehr als 30.000 tote oder kranke Blaumeisen gemeldet. Als Grund für den Tod ungewöhnlich vieler Exemplare dieser Art hatten Expertinnen und Experten im Labor das Bakterium "Suttonella ornithocola" ausgemacht.

In einer weiteren laufenden Aktion geht es um Vogelstimmen. Bürgerinnen und Bürger sollen dabei das morgendliche Vogelkonzert vor ihrer Haustür mit dem Handy aufnehmen und die Aufnahmen online stellen. Aus dem weltweiten "Vogel-Chor" soll eine wissenschaftliche Datenbank zur Biodiversitätsforschung entstehen. Die Aktion "Dawn Chorus" läuft vom 1. bis zum 22. Mai und soll künftig jedes Jahr im gleichen Zeitraum stattfinden, um wichtige Vergleichsdaten zu liefern. Hinter dem Kooperationsprojekt stehen die "Stiftung Nantesbuch" und das "BIOTOPIA Naturkundemuseum Bayern" in München.

Die Idee entstand nach Angaben der Initiatoren in der Corona-Pandemie durch das damit einhergehende Verstummen der menschlichen Zivilisation. Die gesammelten Aufnahmen könnten demnach Aufschlüsse über die Artenvielfalt und das Verhalten der Vögel liefern. Auch Erkenntnisse über die Auswirkungen des menschlichen Lärms und die Einflüsse von Klimawandel und Lebensraum-Verlust auf die Populationen erhoffen sich die Initiatoren.

ckr