Das Bild zeigt ein alte große Orgel
picture alliance/Armin Weigel

UNESCO
Welterbe Orgel

Die Orgel als Königin der Instrumente hat in Deutschland einen überragenden Stellenwert. Die UNESCO hat Orgelbau und Orgelmusik zurecht ausgezeichnet.

Ausgabe 1/18

Orgelbau und Orgelmusik gehören zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Der zuständige Ausschuss der Unesco hat den deutschen Antrag im Dezember angenommen. Die Orgelkultur als traditionelle Kulturform habe in Deutschland eine wichtige Basis, so der Vizepräsident der Deutschen Unesco-Kommission. Die vielen lokal- und regionalspezifischen Orgelbaustile, Kompositionen und Aufführungsformen sowie staatliche und kirchliche Ausbildungsmöglichkeiten seien Belege dafür, wie lebendig die Orgelkultur ist. Seinen Ursprung habe das Instrument vor mehr als 2.000 Jahren im hellenistischen Ägypten – sei seit dem Mittelalter aber vor allem in Deutschland weiter entwickelt worden.

Die größte Orgeldichte gibt es mit 7.000 bis 8.000 Instrumenten im Südwesten Deutschlands. Bundesweit sind es etwa 50.000 Orgeln – vor allem in Kirchen und Konzertsälen. Auch 60 der 400 Betriebe haben nach Darstellung der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands ihren Standort in Baden-Württemberg. Die Lage des Orgelbaus in Deutschland sei bisweilen nicht einfach, weil es immer weniger Geld gebe und zudem etwa Kirchen und damit die Orgeln aufgegeben würden. Das Instrument sei ein Gesamtkunstwerk aus Architektur, Technik und Klang; jedes Instrument werde individuell für einen Raum gebaut.

dpa/mue