Zwei Graugänse (Anser anser) stehen am Rand einer Wasserlache.
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Bürgerwissenschaft
Weniger Teilnehmende bei Vogelzählung

Die Zählaktion "Stunde der Wintervögel" ist unter Bürgerforschern beliebt. In diesem Winter nahmen jedoch nur wenige Bürgerinnen und Bürger teil.

17.01.2023

Vor zwei Jahren, mitten im zweiten Corona-Lockdown, verzeichnete die bürgerwissenschaftliche Zählaktion "Stunde der Wintervögel" einen Teilnehmerrekord von über 236.000 Bürgerinnen und Bürgern; in diesem Winter haben sich nur noch rund 99.000 Vogelfreunde daran beteiligt. Das teilte der Naturschutzbund (Nabu) nach Abschluss der Meldefrist mit. "Das wenig zu Vogelbeobachtungen einladende nasskühle Wetter hat sich auch auf die Teilnehmendenzahlen ausgewirkt", sagte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Im Winter 2022 lag die Teilnehmerzahl bei rund 176.000.

Die "Stunde der Wintervögel" ist Deutschlands beliebteste Citizen-Science-Aktion. In diesem Winter fand sie vom 6. bis 8. Januar statt. Die Ergebnisse werden nun von Ornithologinnen und Ornithologen ausgewertet. Die Aktion sammelt wichtige Erkenntnisse über Veränderungen in der heimischen Vogelwelt und vergleicht dafür die Daten über mehrere Jahre.

Laut Angaben des Nabu sind 2023 überdurchschnittlich viele Gänse und Enten gesichtet und gemeldet worden. Hingegen seien weniger Vögel gezählt worden, die in Wäldern heimisch sind, wie etwa der Eichelhäher. Insgesamt seien weniger Vögel gesichtet worden als in früheren Jahren: Die Bürgerinnen und Bürger meldeten rund 2,3 Millionen Vögel, was etwa 33 Stück pro Garten entspricht. In den beiden Vorjahren waren es rund 35. Wegen des milden Wetters fänden die Vögel genügend Futter außerhalb der Städte und Dörfer und würden daher weniger an Futterstellen gesichtet, erklärte der Nabu den Rückgang.

aktualisiert am 25.01.2023, zuerst veröffentlicht am 17.01.2023

ckr