Eine schwangere Frau wird von einer Ärztin mit einem Ultraschallgerät untersucht.
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Corona
Wie gefährlich ist Covid-19 bei Schwangeren?

Ein Register erfasst wichtige Daten zu Covid-19 bei Schwangeren und Neugeborenen. Welche Tendenzen bilden die Daten ab?

10.05.2021

Seit einem Jahr erfasst das Cronos-Register der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM) während der Schwangerschaft positiv auf Sars-CoV-2 getestete Frauen. Mittlerweise enthält das Register mehr als 2.000 Schwangere. Bei weniger als vier Prozent von ihnen sei ein schwerer Verlauf mit mindestens intensivmedizinischer Behandlung registriert worden.

Es seien mittlerweile 1.619 Babys geboren worden von denen weniger als fünf Prozent nach der Geburt positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden. "Nur sehr wenige sind ernsthaft erkrankt", so Prof. Dr. Rüdiger, Neugeborenenmediziner und Gründungsdirektor des Zentrums für feto-neonatale Gesundheit am Dresdner Universitätsklinikum, das zusammen mit der Universitätsklinik Schleswig-Holstein das Cronos-Register eingerichtet hat.

Die Daten zeigten allerdings auch, dass eine Infektion in der Schwangerschaft mit schweren Verläufen von Covid-19 für die Betroffene einhergehen und somit eine Gefahr für die Schwangere darstellen könne. Aktuell stiegen die schweren Verläufe unter Schwangeren zahlenmäßig an. In absoluten Zahlen gesprochen beträfe dies zwar zum Glück wenige Patientinnen, jedoch im März und April 2021 mit elf Fällen etwa doppelt so viele, wie in den Monaten davor. "Eine schlüssige Erklärung haben wir hierzu noch nicht, aber wir gehen der Sache nach", so Prof. Dr. Pecks, Leiter der Geburtshilfe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). Außerdem sei die Zahlen der Frühgeburten und der Kaiserschnittgeburten unter den Gebärenden mit Sars-CoV-2-Infektion während der Schwangerschaft höher als bei nicht-infizierten Gebärenden.

Aktuell werde das Register erweitert, damit sowohl die psychischen Auswirkungen von Covid-19 und Daten zur Auswirkung einer Corona-Schutzimpfung während der Schwangerschaft abgebildet werden können. Diese Impfung wird basierend auf internationalen Forschungsdaten durch die DGPM empfohlen, da sie nicht nur die Schwangeren schütze. Bei den Neugeborenen könnten nach einer Impfung der Mütter ebenfalls schützende Antikörper nachgewiesen werden.

Mittlerwiese seien mehr als 150 Kliniken in Deutschland im Cronos-Register angemeldet, in denen im Jahr 2020 zusammen über 25 Prozent aller Neugeborenen in Deutschland zur Welt gekommen seien. Die Finanzierung des Registers ist allerdings nicht gesichert, so die Organisatoren, die es in einer ehrenamtlichen Initiative geschaffen hatten.

cpy