Internationale Studierende rennen mit Länderflaggen über eine Wiese.
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Internationaler Austausch
Wirtschaftsfaktor internationale Studierende

Sie sorgen nicht nur dafür, dass die deutsche Wissenschaft sich weltweit vernetzt: Internationale Studierende sind auch finanziell ein Gewinn.

19.03.2025

Internationale Studierende bringen den öffentlichen Haushalten mehr ein, als sie kosten. Das hat eine am Dienstag veröffentlichte Studie ergeben, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) durchgeführt hat. Es handelt sich um die erste umfassende Analyse des wirtschaftlichen Beitrags internationaler Studierender von Studienbeginn bis zur Rente in Deutschland.

Laut der Studie decken die Steuern und Abgaben internationaler Studierender bereits drei Jahre nach dem Ende ihres Studiums ihre hochschulischen Ausbildungskosten, wenn 40 Prozent eines Jahrgangs in der Bundesrepublik bleiben. Jeder Jahrgang internationaler Studierender sorge bei dieser Bleibequote dafür, dass der Staat 15,5 Milliarden mehr einnehme, als er über das Leben der Studierenden hinweg für sie ausgebe. Bei einer niedrigeren Bleibequote von 30 Prozent läge der Überschuss bei 7,4 Milliarden, bei einer höheren Bleibequote von 50 Prozent sogar bei 26 Milliarden Euro.

Deutschlands Interesse daran, internationale Studierende auszubilden, habe laut Studie historisch in ihrem Beitrag zur Internationalisierung der Wissenschaft und zum Aufbau eines internationalen Netzwerks gegründet. Erst seit den 2010er Jahren sei als ein weiteres Motiv die Sicherung von Fachkräften dazugekommen.

Unterstützung für den Einstieg ins Berufsleben

Professor Joybrato Mukherjee betont auf Basis der Studie die volkswirtschaftliche Bedeutung internationaler Studierender für Deutschland. Die Studierenden leisteten "deutlich höhere Beiträge für unser Gemeinwesen, als Deutschland für ihr Studium und darüber hinaus investiert", so der DAAD-Präsident. Je höher der Prozentsatz an Studierenden ist, die in Deutschland bleiben, desto höher ist auch der Überschuss an Einnahmen. Daher sei es wichtig, eine Willkommenskultur zu leben und internationalen Studierenden "bestmöglich beim Einstieg in eine Karriere unterstützen", sagt Mukherjee laut einer Mitteilung des DAAD vom Dienstag.

Deutschland ist das wichtigste nicht-englischsprachige Studienland, so der DAAD. Aktuell studierten etwa 405.000 internationale Studierende in der Bundesrepublik. Etwa 65 Prozent beabsichtigten nach ihrem Abschluss in Deutschland zu bleiben. Die Bleibequote liegt in Deutschland aktuell zehn Jahre nach Studienbeginn noch bei 45 Prozent der Studierenden, wie die OECD 2022 ermittelt hat. Dies sei im internationalen Vergleich sehr hoch.

cpy