Zwei Glasgefäße mit Chemikalien
Laura Köring / Universität Paderborn

Chemie
Wissenschaftler entdecken neue Supersäuren

In Paderborn haben Forschende besonders starke Säuren hergestellt. Sie wandeln schädliche Verbindungen in nachhaltig verwertbare Chemikalien um.

25.02.2023

Chemikerinnen und Chemikern der Universität Paderborn ist es gelungen, besondere Katalysatoren herzustellen, die bislang äußerst schwer zu erzeugen waren, sogenannte Lewis-Supersäuren. Mit deren Hilfe können starke chemische Bindungen gespalten und Reaktionen beschleunigt werden. Das teilte die Uni unter Verweis auf eine kürzlich in der Fachzeitschrift "Angewandte Chemie" veröffentlichte Studie mit. Mit den neuen Supersäuren könnten nun biologisch nicht-abbaubare Substanzen wieder in nachhaltig verwertbare Chemikalien umgewandelt werden – etwa fluorhaltige Kohlenwasserstoffe, ähnlich wie Teflon, und perspektivisch sogar klimaschädliche Treibhausgase wie Schwefelhexafluorid.

Die stärkste "einfache" Lewis-Säure ist demnach Antimonpentafluorid. Die von den Forschenden entdeckten Bor-zentrierten Lewis-Supersäuren seien jedoch noch stärker und könnten selbst die robustesten Bindungen aufbrechen. Die neuen Katalysatoren, sogenannte Ferrocenyl/Ferrocenylium-Borane und Boronsäureester, könnten zum Beispiel die besonders stabilen Kohlenstoff-Fluor- oder Schwefel-Fluor-Bindungen spalten. Mit ihrer Arbeit wollen die Forschenden nach eigenen Angaben zu einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen beitragen.

ckr