Hand hält Stempel mit der Aufschrift "Plagiat"
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Russland
Zeitschriften ziehen hunderte Publikationen zurück

Die Russische Akademie der Wissenschaften hat in nationalen Fachzeitschriften viele Plagiate gefunden. Einige Zeitschriften haben nun darauf reagiert.

13.01.2020

Russische Fachzeitschriften haben mehr als 800 wissenschaftliche Publikationen zurückgezogen, nachdem eine Kommission der Russischen Akademie der Wissenschaften unethische Publikationspraktiken montiert hat. Dem Report der Kommission zufolge, über den "Science" berichtete, ist die Publikationslandschaft in Russland von Plagiatsfällen, Eigenplagiaten und geschenkten oder gekauften Autorenschaften geprägt.

Die rund 6.000 größtenteils russischsprachigen Fachzeitschriften des Landes seien besonders bei russischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beliebt. Die Zeitschriften haben dem Bericht zufolge jedoch oft geringe Standards. Die Kommission habe hunderte Journals aus verschiedenen Fächern überprüft und schließlich 541 Zeitschriften gebeten, insgesamt 2.528 Publikationen zurückzuziehen. Dem seien bislang 390 Zeitschriften gefolgt, indem sie alle oder einige der beanstandeten Publikationen zurückzogen.

Acht Zeitschriften hätten sich ausdrücklich geweigert, Publikationen zurückzuziehen. In ihrem Bericht fordere die Kommission "Science" zufolge nun, fünf von ihnen vom russischen Zitierungsindex zu streichen. Sie rechne damit, dass dadurch weniger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in diesen Zeitschriften publizieren. Denn ohne Publikation in einem indexierten Journal erhielten Forschende in Russland oft keine Förderung. Die Drohung solle vor allem die Zeitschriften zum Handeln bewegen.

ckr