Flaggen der Ukraine und Europa an Fahnenmasten vor blaubewölktem Himmel
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Gefährdete Forschende
124 Ukrainer erhalten Förderung in Europa

Europäische Wissenschaftsorganisationen haben ein neues Hilfsprogramm gestartet. Gefährdete Forschende aus der Ukraine erhalten darüber Stipendien.

24.02.2023

Die Stipendiatinnen und Stipendiaten eines neuen europaweiten Hilfsprogramms wurden ausgewählt. Insgesamt 124 geflüchtete oder gefährdete Forschende aus der Ukraine – 111 Postdocs und erfahrene Forschende sowie 13 Promovierende – können darüber in europäischen Gasteinrichtungen weiterarbeiten, teilten die Organisatoren am Donnerstag mit. Das mit 25 Millionen Euro von der EU finanzierte MSCA4Ukraine-Programm wird federführend von Scholars at Risk Europe durchgeführt, zusammen mit der Alexander von Humboldt-Stiftung und der European University Association (EUA). Es wurde als Reaktion auf den russischen Krieg in der Ukraine ins Leben gerufen.

Die Ausgewählten planen laut Mitteilung nun Gastaufenthalte zwischen acht Monaten und zwei Jahren, beginnend ab März 2023. Dabei verteilten sie sich auf 21 Länder, die meisten Geförderten kämen nach Deutschland (26), Tschechien (17) und Frankreich (14). Drei der geflohenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler würden von der Universität Düsseldorf sowie je vier von Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft und Instituten der Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen.

Die Humboldt-Stiftung fördert von Krieg und Verfolgung bedrohte Forschende jeglicher Herkunft zudem seit 2016 über die Philipp Schwartz-Initiative – das erste nationale Schutzprogramm für gefährdete Forschende innerhalb der EU, wie die Stiftung mitteilte. Das neue Programm MSCA4Ukraine sollte auch Ländern, in denen es keine Schutzprogramme gibt, ermöglichen, ukrainische Forschende aufzunehmen. Die Humboldt-Stiftung habe es innerhalb kürzester Zeit umsetzen können, dank ihrer langjährigen Erfahrung und der engagierten Unterstützung ihres Netzwerks.

Weitere Hilfsprogramme für Ukrainer

Eine Übersicht über bestehende deutsche Unterstützungsprogramme für Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Ukraine gibt die "Nationale Akademische Kontaktstelle Ukraine", die der Deutsche Akademische Austauschdienst betreut.

ckr