verschiedenfarbige Fähnchen als Markierungen in mehreren schwarzen Büchern
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zitierte Publikationen
345 Deutsche unter meistzitierten Forschenden

Die Zitierungshäufigkeit ist ein wichtiger Indikator für den Einfluss eines Forschers. Ein Ranking listet die Jahresbesten ihres Fachs.

18.11.2020

345 Forschende aus Deutschland zählen zu den aktuell weltweit meistzitierten Forscherinnen und Forschern. Sie gehören zu dem einen Prozent der Meistzitierten ihres Fachbereichs. Das geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Liste der "Highly Cited Researchers 2020" des US-Unternehmens "Clarivate Analytics" hervor. Darauf standen in diesem Jahr insgesamt 6.389 Forschende aus 60 Ländern.

Die diesjährige Liste umfasst auch 26 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger, darunter Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna (Chemie) sowie Reinhard Genzel (Physik), die erst vor wenigen Wochen ausgezeichnet wurden. Charpentier und Genzel gehören zu den insgesamt 70 Forschenden auf der diesjährigen Liste, die an einem Max-Planck-Institut arbeiten.

Mit 41,5 Prozent kommen dem Bericht zufolge nach wie vor die meisten der gelisteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den USA. An zweiter Stelle stehe China: Dort lebte jede achte Person (12,1 Prozent) in dem Ranking. Mit der Tsinghua-Universität habe es auch erstmals eine chinesische Hochschule unter die Top 10 der Institutionen mit vielen meistzitierten Forschenden geschafft. Während der Anteil US-amerikanischer Wissenschaftler seit 2019 um rund zwei Prozentpunkte gesunken sei, sei der von chinesischen Forschern entsprechend gestiegen.

 

Meistzitierte Forschende nach Institutionen

InstitutionLandAnzahl der gelisteten Forschenden
Harvard UniversityUSA188
Chinese Academy of Sciences China 124
Stanford UniversityUSA106
National Institutes of HealthUSA103
Max Planck SocietyDeutschland70
University of California BerkeleyUSA62
Broad InstituteUSA61
University of California San DiegoUSA56
Tsinghua UniversityChina55

 

Deutschland im Ländervergleich auf Platz 4

An dritter Stelle im Ländervergleich folgt laut Bericht das Vereinigte Königreich mit acht Prozent beziehungsweise 514 der gelisteten Forscherinnen und Forscher. Die 345 deutschen Spitzenwissenschaftler machten 5,4 Prozent des Rankings aus, in Australien seien es 305 beziehungsweise 4,8 Prozent der Topforscher. Dahinter folgten Kanada (195), Niederlande (181), Frankreich (160), Schweiz (154) und Spanien (103).

Das jährlich publizierte Ranking ist ein wichtiger Indikator für den Einfluss der Forschenden über ihre wissenschaftlichen Publikationen. Berücksichtigt wurde in dem Ranking die Anzahl der meistzitierten Veröffentlichungen im Zeitraum von Januar 2009 bis Dezember 2019. Ermittelt wurde die Rangliste der Zitationshäufigkeit anhand des Zitierindex "Web of Science", der Veröffentlichungen nach Zitaten für 21 Felder und Erscheinungsjahr sortiert. Die gelisteten Forschenden hätten durch die Veröffentlichung mehrerer häufig zitierter Arbeiten im letzten Jahrzehnt einen maßgeblichen Einfluss auf ihr Fachgebiet.

ckr