Wissenschaftlerin mit Schutzbrille und rosa Handschuhen im Labor
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Gleichstellung
Anteil an Forscherinnen international sehr verschieden

Deutschland hat weniger Wissenschaftlerinnen als seine europäischen Nachbarn. Ein Vergleich zum Welttag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft.

11.02.2021

Frauen sind in der Wissenschaft trotz Bemühungen um mehr Geschlechtergerechtigkeit nach wie vor unterrepräsentiert. Nach Angaben der UNESCO waren 2016 weltweit knapp 30 Prozent der Forschenden weiblich. Am wenigsten Wissenschaftlerinnen gibt es demnach in Süd- und Westasien (19 Prozent) sowie in Ostasien und im Pazifikraum (24 Prozent). Annähernd Parität herrsche in der Wissenschaft in Zentralasien (48 Prozent) und Lateinamerika (45 Prozent). Der Frauenanteil in der europäischen Wissenschaft liege etwas über dem Durchschnitt mit 33 Prozent in Westeuropa und 39 Prozent in Zentral- und Osteuropa.

Im europäischen Vergleich liege Deutschland mit rund 28 Prozent Wissenschaftlerinnen an viertletzter Stelle, vor Frankreich, Teschechien und den Niederlande. Die meisten Forscherinnen finden sich der UNESCO zufolge in Nordmazedonien, Lettland und Litauen mit je rund 52 Prozent, gefolgt von Serbien, Bulgarien und Moldau mit 49 bis 50 Prozent Wissenschaftlerinnen.

Die UNESCO verweist in ihrem aktuellsten Datenblatt "Frauen in der Wissenschaft" von 2019 darauf, dass trotz der wachsenden Nachfrage nach länderübergreifend vergleichbaren Statistiken, weiterhin nur begrenzt nationale Daten vorliegen. Die Staaten erheben Daten demnach größtenteils pro Kopf, teils als Vollzeitäquivalente. In einigen Ländern werde der Frauenanteil geschätzt, andere erhöben gar keine Daten. Das Papier fasst daher die jeweils neuestverfügbaren pro Kopf-Daten aus verschiedenen Jahren zusammen.

Weltweit am höchsten ist demnach der Frauenanteil in der Wissenschaft in Mynamar (75 Prozent), Venezuela (62 Prozent), Aserbaidschan (59 Prozent), der Mongolei (57 Prozent) und Tunesien (56 Prozent).

ckr