Portrait von Antje Boetius in Lloyd Werft, Bremerhaven
Alfred-Wegener-Institut / Esther Horvath (CC-BY 4.0)

Deutscher Hochschulverband
Antje Boetius ist "Hochschul-Lehrerin des Jahres" 2023

Die Meeresbiologin Antje Boetius erforscht und erklärt auf vorbildliche Weise die Folgen des Klimawandels. Das würdigt der DHV mit einem Preis.

19.12.2022

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat die Meeresbiologin Antje Boetius zur "Hochschullehrerin des Jahres" 2023 gekürt. Die Preisträgerin ist Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen und Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen. "Antje Boetius ist eine exzellente, vielfach preisgekrönte Wissenschaftlerin, die mit breiter Feldforschung die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere sowie die Lebensvielfalt der Tiefsee beleuchtet", erklärte Professor Bernhard Kempen, Präsident des DHV. Wie schnell sich gerade dort einschneidende Veränderungen vollziehen, habe die Biologin auf ihren rund 50 Expeditionen – darunter etliche Polarreisen – hautnah erlebt.

Mit ihren Pionierarbeiten trage Boetius maßgeblich zum Verständnis globaler Klimakreisläufe bei. Dank ihrer Forschung sei Boetius "eine Anwältin der Meere", die auf enge internationale Zusammenarbeit dränge und engagiert für zukunftssichernden Klima-, Natur- und Umweltschutz werbe. Tiefseeschutz sei für Antje Boetius eine Herzensangelegenheit, so Kempen.

Kommunikatorin mit Politik und Gesellschaft

Als "herausragende Wissenschaftskommunikatorin" gelinge es ihr zudem seit Jahren "auf imponierende Weise", ihre Erkenntnisse einem breiten Publikum in unterschiedlichsten Medienformaten anschaulich zu vermitteln. Klimawandel und Artensterben ließen sie nicht kalt. Ihr Impetus, Wissen zu teilen, um Transformation zu gestalten, wirke ansteckend und sei in Zeiten, in denen der Klimaschutz durch aktuelle politische Entwicklungen stärker in den Hintergrund zu treten drohe, wichtiger denn je.

Auch habe sich Boetius als langjährige Vorsitzende des Lenkungsausschusses der Initiative "Wissenschaft im Dialog" besonders um den Austausch mit Politik und Gesellschaft verdient gemacht. Durch ihr vorbildliches Engagement steigere sie das Ansehen der Wissenschaft in Deutschland und lasse den Berufsstand der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer auch außerhalb des akademischen Umfelds in einem positiven Licht erscheinen, begründete der DHV seine Wahl.

Die Auszeichnung "Hochschullehrer/in des Jahres" ist mit 10.000 Euro dotiert und wird Boetius am 3. April 2023 im Rahmen der "Gala der Deutschen Wissenschaft" in Berlin verliehen. Im vergangenen Jahr wurden mit dem Preis, den der DHV mit Unterstützung des Zeit-Verlags vergibt, die Biontech-Gründer Professorin Özlem Türeci und Professor Uğur Şahin von der Universitätsmedizin Mainz geehrt.

ckr