Eine braune, quadratische Schatulle mit der Goldaufschrift "The Nobel Prize".
Nobel Prize Outreach / Clément Morin.
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Nobelpreise 2024
Bekanntgabe der Nobelpreise ab dem 7. Oktober

Die Vergabe der Nobelpreise kann eine Woche lang live verfolgt werden. Die Schauplätze der feierlichen Auszeichnungen sind Stockholm, Oslo und Solna.

30.09.2024

In der kommenden Woche vom 7. bis 14. Oktober ist es wieder soweit: Der Nobelpreis, die berühmteste wissenschaftliche Auszeichnung, wird verliehen. Sie geht auf den schwedischen Dynamit-Erfinder Alfred Nobel (1833–1896) zurück. Der Preis soll seinem Testament zufolge den "größten Nutzen für die Menschheit" einer Entdeckung im abgelaufenen Jahr in den fünf Kategorien Physiologie oder Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Friedensbemühungen ehren. Die Verleihung findet bereits seit 1901 an Nobels Todestag am 10. Dezember statt. Zusätzlich wird der Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank zum Gedenken an Alfred Nobel vergeben.

Termine der Nobelpreis-Vergaben 

Die Bekanntgaben aller Preisträgerinnen und Preisträger erfolgen zwischen dem 7. und 14. Oktober: 

  • Montag, 07.10.2024, 11.30 Uhr – Nobelpreis für Physiologie oder Medizin
  • Dienstag, 08.10.2024, 11.45 Uhr – Nobelpreis für Physik
  • Mittwoch, 09.10.2024, 11.45 Uhr – Nobelpreis für Chemie
  • Donnerstag, 10.10.2024, 13.00 Uhr – Nobelpreise für Literatur
  • Freitag, 11.10.2024, 11.00 Uhr – Nobelpreis für Frieden
  • Montag, 14.10.2022, 11.45 Uhr – "Nobelpreis" für Wirtschaftswissenschaften 

Alle Preisvergaben werden live auf nobelprize.org und auf den offiziellen digitalen Kanälen des Nobelpreises gestreamt. Neben dem Preisgeld von elf Millionen schwedischen Kronen (rund 970.000 Euro) erhalten die Geehrten am 10. Dezember auch die prestigeträchtigen Nobelmedaillen und Nobelurkunden.

Die Beweggründe Alfred Nobels 

Dr. Gustav Källstrand, Historiker am Nobelmuseum in Stockholm, äußerte gegenüber dem Deutschlandfunk die Vermutung, der schwerreiche Alfred Nobel habe mit seiner Stiftungsgründung zum einen seinen guten Ruf sicherstellen wollen, zum anderen habe er Forschende fördern wollen, die gute Ideen hart erarbeitet hätten, aber materiellen Lohn entbehren mussten. Einfluss auf diese Entscheidung habe auch die Journalistin und spätere Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner gehabt, die in der Zeit der Entscheidungsfindung seine Privatsekretärin gewesen sei. 

Angaben der offiziellen Nobelpreis-Website zufolge war Physik jene Nobelpreis-Kategorie, die der Stifter in seinem Testament als erstes nennt. Darauf seien Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur und die Kategorie Frieden von ihm gelistet worden. Nobel hat sich laut den Informationen auf nobelprize.org in der Friedensbewegung engagiert, so dass er den Friedensnobelpreis im Testament jener Person widmete, welche "die meiste oder die beste Arbeit für die Brüderlichkeit zwischen den Nationen, für die Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere und für die Abhaltung und Förderung von Friedenskongressen" geleistet habe. Dieser Preis kann als einziger Nobelpreis auch an Institutionen vergeben werden, wie 2022 beispielsweise an die Menschenrechtsorganisationen "Memorial" und "Zentrum für bürgerliche Freiheit". Das norwegische Nobel-Institut hat insgesamt 285 Kandidatinnen und Kandidaten für den diesjährigen Friedenspreis registriert, darunter 196 Personen und 89 Organisationen. 

Hintergründe und Fakten zur Nobelpreis-Vergabe 

Bislang wurden laut offizieller Website 621 Preise an insgesamt 1.000 Preisträgerinnen und Preisträger verliehen, wobei in etlichen Jahren aus verschiedensten Gründen (Weltkriege, mangelnde Relevanz von Entdeckungen) keine Vergabe stattfand und einige Nominierte von der Entgegennahme abgehalten wurden – beispielsweise die Chemiker Professor Richard Kuhn und Professor Adolf Butenandt sowie der Mediziner Professor Gerhard Domagk durch Adolf Hitler. Lediglich 65 Auszeichnungen wurden an Frauen verliehen. Die Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaftswahrnehmung wurde 1993 von der Wissenschaftshistorikerin Professorin Margaret W. Rossiter unter anderem durch den von ihr so benannten "Mathew Mathilda Effect" ("Matilda-Effekt") verursacht, wonach Entdeckungen und Erfolge von Forschungsteams meist den männlichen Kollegen zugesprochen würden. 

Die Nobelpreise für Physik, Physiologie oder Medizin und Chemie werden von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, Stockholm verliehen. Ebenso der Preis für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel. Der Nobelpreis für Literatur wird von der Schwedischen Akademie in Stockholm verliehen, der Friedensnobelpreis vom fünfköpfigen, norwegischen Nobel-Komitee. Alle Auswahlkomitees beraten sich mit externen Expertinnen und Experten.

cva