Das Porträt zeigt die Deutschdidaktik-Professorin Petra Anders.
Peter Rigaud

Auszeichnung
Deutschdidaktikerin erhält Communicator-Preis

Petra Anders wird in diesem Jahr für herausragende Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet. Sie bringt den Poetry Slam an die Schule.

14.04.2025

Der Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Stifterverbandes geht in diesem Jahr an Petra Anders von der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Professorin für Deutschdidaktik nutze kreative Formate, um ihre Forschung der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, heißt es in der Begründung. So habe sie etwa die literarische Wettbewerbsform des Poetry Slam für den Schulunterricht entdeckt und wissenschaftlich beschrieben.

Neben einem Poetry Slam für Grundschulkinder hat Anders laut Mitteilung auch den "Praxisschock-Slam" initiiert. Bei der jedes Jahr im Berliner GRIPS-Theater stattfindenden Veranstaltung teilten Lehramtsstudierende und Lehrende ihre Erfahrungen im Schulsystem. Auf diese Weise solle eine Diskussion über drängende bildungspolitische Fragen eröffnet werden. Für Interessierte sind die Beiträge über YouTube abrufbar.

Forschungsbasierte Vermittlungsformate

Die innovativen Vermittlungsformate würden stets aus Forschungserkenntnissen abgeleitet, so die Jury. Anders habe etwa den linguistischen Ansatz der Multimodalität – die parallele Nutzung verschiedener Sinneskanäle für die Informationsvermittlung – für den inklusiven Deutschunterricht fruchtbar gemacht. Über zusätzliche Medien wie Videos und Musik solle dabei der kulturelle Selbstausdruck und das Leseverstehen in der Grundschule gefördert werden. Die Preisträgerin zeige neue Wege auf, um Sprachkompetenz in einer migrationsgeprägten Gesellschaft zu stärken.

"Petra Anders' Wissenschaftskommunikation versteht Teilhabe als Interaktion, die verschiedenen Personengruppen die Möglichkeit gibt, ihre eigenen Themen einzubringen und den Dialog aktiv mitzugestalten", urteilt die Jury. Bewusst begebe sich die Wissenschaftlerin in herausfordernde Räume, etwa an Schulen in sozial benachteiligten Stadtvierteln, um bildungspolitische Debatten anzustoßen.

Der Communicator-Preis wird seit dem Jahr 2000 an Forschende verliehen, die sich um den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit verdient gemacht haben. Mit dem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro sollen die Preisträgerinnen und Preisträger dabei unterstützt werden, ihre Aktivitäten in der Wissenschaftskommunikation fortzuführen.

hes