Europäischer Forschungsrat
Deutschland bei "ERC Starting Grants" führend
Der Europäische Forschungsrat (ERC), die größte Forschungsförderorganisation Europas, hat die "ERC Starting Grants 2022" vergeben. 408 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler können sich über Fördergelder in Höhe von insgesamt 636 Millionen Euro aus dem europäischen Forschungsprogramm "Horizon Europe" freuen. Beworben hatten sich fast 3.000 junge Forschende, wie der ERC am Dienstag mitteilte. Unter den Geförderten seien 161 Frauen, 245 Männer und zwei nicht-binäre Personen.
Das Programm richtet sich an Forscherinnen und Forscher, deren Promotion zwei bis sieben Jahre zurück liegt. Mit der Förderung – je bis zu 1,5 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren – können sie eigene Forschungsgruppen aufbauen.
Die meisten Geförderten werden laut Mitteilung – wie in den Vorjahren – an Hochschulen und Forschungszentren in Deutschland arbeiten (81), gefolgt von Großbritannien (70), den Niederlanden (40) und Frankreich (39). Unter den Ausgezeichneten hätten auch die meisten Forschenden die deutsche Staatsbürgerschaft (70), gefolgt von der italienischen (41), israelischen (30) und niederländischen (28).
Die Förderungen für die Ausgewählten aus Großbritannien stünden unter dem Vorbehalt, dass sich das Land noch vor dem jeweiligen Projektbeginn mit der Europäischen Kommission über die Rahmenbedingungen einer Assoziierung an "Horizon Europe" einigt. Infolge des Brexits gilt Großbritannien als "nicht-assoziiertes" Land, Briten können daher nicht durch EU-Gelder gefördert werden.
Die Bewerbungsfrist für die nächste Förderrunde – die "ERC Starting Grants 2023" – ist am 25. Oktober 2022 abgelaufen. Nun läuft der Auswahlprozess der Geförderten. Gemessen an der Anzahl der Bewerbungen und den bisherigen Förderquoten rechnet der ERC im kommenden Jahr mit 407 "Starting Grants", teilte der Rat Anfang November mit. Die Gewinnerinnen und Gewinner sollen im Sommer 2023 verkündet werden.
ckr
