Geschlechtergerechtigkeit
Frauenanteil bei Professuren 2021 kaum gestiegen
Der Frauenanteil bei Professuren variiert zwischen den unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Im Jahr 2021 ist der Anteil der hauptberuflichen Professorinnen innerhalb der Geisteswissenschaften mit 42 Prozent am höchsten gewesen. Mit nur 15 Prozent waren in den Ingenieurwissenschaften die wenigsten Lehrstühle mit einer Frau besetzt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.
Im Ländervergleich sei der Anteil der Frauen auf Professuren in Berlin mit 35 Prozent am höchsten und im Saarland mit 23 Prozent am niedrigsten gewesen.
Insgesamt war 2021 demnach gut jede vierte hauptberufliche Professur an den Hochschulen in Deutschland (27 Prozent) mit einer Frau besetzt. Verglichen mit dem Vorjahr (26 Prozent) bedeutet das eine Steigerung um lediglich einen Prozentpunkt. Zehn Jahre zuvor (2011) habe der Frauenanteil noch bei 20 Prozent gelegen.
In den Karrierestadien unterhalb der Professur waren Frauen im Jahr 2021 laut Statistischem Bundesamt allerdings "überproportional vertreten". Über die Hälfte der Erstsemesterstudierenden waren demnach weiblich (52 Prozent), erfolgreich abgeschlossene Hochschulprüfungen stammten zu 53 Prozent von Frauen. Bei den bestandenen Promotionen lag der Frauenanteil bei 46 Prozent und bei den abgeschlossenen Habilitationen bei 34 Prozent. Dies zeigt sehr deutlich den sogenannten Leaky-Pipeline-Effekt in der Wissenschaft, der beschreibt, dass der Anteil der Frauen mit steigender Karrierestufe sinkt.
cpy