Absolventin mit Doktorhut
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Studienabschluss
Hochschul-Absolventen bekommen mehr Anerkennung

Absolventen eines Studiums arbeiten in Berufen mit höherem Ansehen als Personen ohne Studienabschluss. Das spiegelt sich auch im Gehalt wider.

18.02.2020

Absolventinnen und Absolventen eines Hochschulstudiums haben ein höheres Einkommen und ein höheres berufliches Ansehen als Personen ohne Studienabschluss. Das steigert auch deren allgemeine Lebenszufriedenheit, wie aus einer Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim hervorgeht. Die Autoren untersuchten dabei die Unterschiede zwischen Hochschulabsolventen sowie Personen, die ein Studium abgebrochen haben, und Personen, die trotz Studienberechtigung nie studiert haben anhand von Arbeitszeit, Lohn, Berufsprestige und Lebenszufriedenheit.

Demnach führt der Studienabschluss durchschnittlich zu 35 Prozent höheren Gehältern und einem höheren Berufsprestige – indem die Absolventen etwa als Medizinerinnen, Lehrer oder in anderen akademischen Berufen arbeiteten. Hochschulabsolventinnen und -absolventen arbeiten der Mitteilung des ZEW zufolge zudem rund zwei Stunden mehr pro Woche als Erwerbstätige ohne Studienabschluss. Auch die allgemeine Lebenszufriedenheit sei mit Studienabschluss "moderat höher".

Zwischen Studienabbrechern und Personen, die nie studiert haben, bestehe hingegen kein Unterschied in Gehalt und Arbeitszeit. Auch die gewählten Berufe unterschieden sich nicht: Beide Gruppen arbeiteten überwiegend als Techniker oder nicht-technische Fachkräfte, etwa als Krankenpfleger oder in der Verwaltung. Bei der Lebenszufriedenheit seien die Studienabbrecher etwas im Nachteil (minus 2,8 Prozent), dafür beim Berufsprestige im Vorteil (plus 5,0 Prozent).

Untersucht haben die Autorinnen und Autoren der Studie die Kennzahlen von 1.670 Erwerbstätigen im Alter von 25 bis 65 Jahren. Dabei griffen sie auf Daten des Sozio-Ökonomischen Panels aus dem Jahr 2016 zurück und werteten diese mit maschinellen Lernverfahren aus. Das berufliche Ansehen ermittelten sie anhand eines Index, der das gesellschaftliche Prestige des ausgeübten Berufs misst.

ckr