

Spitzenforschung
Humboldt-Professuren für 2025 verliehen
Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat sechs neue Forschende für die renommierte Humboldt-Professur ausgewählt. Der scheidende Bildungsminister Cem Özdemir (Grüne) und der Stiftungs-Präsident Robert Schlögel betonten bei der Verleihung des Forschungspreises in Berlin die Bedeutung von Wissenschaftsfreiheit und internationaler Zusammenarbeit, wie die Stiftung mitteilte. Die Humboldt-Professorinnen und -Professoren aus Australien, England, Italien, Spanien und Tschechien wechseln nach Duisburg-Essen, Erlangen-Nürnberg, Hamburg, Köln, Leipzig und Potsdam.
Die Verleihung stand unter dem Eindruck der tiefgreifenden Veränderungen, die die US-amerikanische Wissenschaftslandschaft gerade erlebt. "In schwierigen Zeiten Forschende individuell zu unterstützen und Wissenschaftsfreiheit am Leben zu halten, um freie Forschung zu ermöglichen, das ist unser aller Aufgabe – in der Politik, in den Förderorganisationen und in den Universitäten und Forschungseinrichtungen," sagte Schlögl. Die Alexander von Humboldt-Professur schenke die Freiheit, ohne programmatische Fesseln forschen zu können. Mit entsprechender finanzieller Unterstützung könne die Stiftung mehr Spitzenforschende fördern, "nicht, um die Besten der Besten abzuwerben, sondern um starke Netzwerke des Vertrauens zu bilden und brain circulation zu fördern".
"Nicht, um die Besten der Besten abzuwerben, sondern um starke Netzwerke des Vertrauens zu bilden."
Professor Robert Schlögl, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung
Auch Bildungsminister Özdemir habe die Bedeutung der Wissenschaftsfreiheit und ihres Verfassungsrangs in Deutschland herausgestellt: "Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit sind Einschränkungen der Demokratie selbst." Özdemir weiter: "In Zeiten, in denen die Freiheit der Wissenschaft weltweit unter Druck kommt, machen wir deutlich: Forscherinnen und Forschern, die in ihrer Heimat nicht mehr die Möglichkeit sehen frei zu arbeiten, können und wollen wir diese Freiheit im deutschen Wissenschaftssystem bieten."
Die Preisträgerinnen und Preisträger
- Die Molekularbiologin Dana Branzei vom Institute of Molecular Oncology in Mailand tritt ihre Humboldt-Professur an der Universität Duisburg-Essen an.
- Daniel Kráľ aus dem Fachbereich Mathematik/Informatik wechselt von der Universität Brno an die Universität Leipzig und das Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften.
- Die Soziolinguistin Ingrid Piller kommt von der australischen Macquarie University nach Hamburg, wo sie das Forschungszentrum "Literacy in Diversity Settings" leitet.
- Eva Pils aus dem Fachbereich Internationales öffentliches Recht wechselt vom King’s College London an die Universität Erlangen-Nürnberg.
- Der Mathematiker Andreas Winter von der Universitat Autònoma de Barcelona tritt seine Humboldt-Professur an der Universität zu Köln an.
- Preisträgerin der Humboldt-Professur für Künstliche Intelligenz ist Sandra Wachter. Die Rechtswissenschaftlerin kommt von der Universität Oxford nach Potsdam.
Die Alexander von Humboldt-Professur ist mit fünf Millionen Euro für experimentell beziehungsweise dreieinhalb Millionen Euro für theoretisch arbeitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgestattet. Sie ist damit einer der höchstdotierten internationalen Forschungspreise. Mit der Auszeichnung sollen Spitzenkräfte aller Disziplinen an deutsche Hochschulen geholt werden.
hes