Das Foto zeigt ein Schild des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden.
dpa

Arbeitsmarkt
Jobchancen für Akademiker in Bayern besser als in Berlin

Je höher der Bildungsabschluss, desto größer die Chance, einen Arbeitsplatz zu finden. Doch gibt es Unterschiede in den Bundesländern.

12.09.2018

Menschen mit einem hohen Bildungsabschluss sind weitaus seltener arbeitslos als solche mit Haupt- oder Realabschluss oder ohne Abschluss. In Deutschland haben sie darüber hinaus noch bessere Jobchancen als in anderen OECD-Ländern. Das geht aus aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes hervor.

So lag der Anteil der 25- bis 64-Jährigen ohne Arbeit ("Erwerbslosenquote") bezogen auf alle Arbeitnehmer in Deutschland im Jahr 2017 mit 3,5 Prozent unter dem OECD-Durchschnitt von 5,8 Prozent. Die Erwerbslosenquote für Personen mit einem tertiären Bildungsabschluss (2,0 Prozent) war laut Statistik nur halb so hoch wie der OECD-Durchschnitt von 4,1 Prozent. Personen mit mittlerem Qualifikationsniveau waren in Deutschland mit einer Erwerbslosenquote von 3,3 Prozent nur in geringem Umfang von Erwerbslosigkeit betroffen. Der OECD-Durchschnitt betrug im Vergleich dazu 6,1 Prozent.

Deutlich höher war dagegen die Erwerbslosenquote für Personen mit niedrigem Bildungsstand. Sowohl in Deutschland (9,2 Prozent) als auch im OECD-Durchschnitt (10,4 Prozent) waren 2017 rund ein Zehntel dieser Geringqualifizierten erwerbslos.

Unterschiede in den Bundesländern

In den meisten Bundesländern wichen die Erwerbslosenquoten für Personen mit einem tertiären Bildungsabschluss nur geringfügig vom Bundesdurchschnitt (2,0 Prozent) ab. Die niedrigsten Quoten hatten Hessen (1,3 Prozent) und Bayern (1,5 Prozent). Lediglich für Berlin lag sie mit 3,6 Prozent deutlich höher.

Bei den Erwerbslosenquoten für Personen mit mittlerem Bildungsstand traten dagegen beachtliche Unterschiede zwischen den Bundesländern auf. So lagen für alle neuen Bundesländer (4,4 Prozent bis 6,9 Prozent), Berlin (6,4 Prozent) und Bremen (4,4 Prozent) die Erwerbslosenquoten für diese Personen über dem Bundesdurchschnitt (3,3 Prozent). Bayern hatte mit der geringsten Erwerbslosenquote von 1,9 Prozent dagegen eine sehr günstige Beschäftigungssituation für Personen mit mittlerem Qualifikationsniveau.

Noch stärkere Unterschiede zwischen den Bundesländern traten für Personen mit niedrigem Bildungsstand auf. Die Erwerbslosenquoten für Geringqualifizierte waren in Sachsen-Anhalt (23,6 Prozent), Berlin (21,0 Prozent), Sachsen (18,9 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (18,5 Prozent) mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt (9,2 Prozent). Auch bei Personen mit niedrigem Bildungsstand hatte Bayern die geringste Erwerbslosenquote (5,3 Prozent), gefolgt von Baden-Württemberg (6,0 Prozent) und Rheinland-Pfalz (6,2 Prozent).

Personen mit einem hohen Bildungsstand verfügen über einen akademischen Abschluss oder einen Meister-, Techniker- oder Fachschulabschluss. Berufsqualifizierende Abschlüsse und/oder das Abitur beziehungsweise die Fachhochschulreife gehören zum mittleren Bildungsstand. Personen mit einem Haupt-, Realschulabschluss, Abschluss einer polytechnischen Oberschule und ohne beruflichen Abschluss beziehungsweise ohne Bildungsabschluss haben einen niedrigen Bildungsstand.

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