Ein Mann mit dunkler Haut sitzt an einem Seminartisch und hält ein Blatt Papier und einen Stift.
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Deutsche Forschungsgemeinschaft
Mehr Unterstützung für geflüchtete Forschende

Die DFG weitet das bestehende Walter Benjamin-Programm aus. Auch geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können sich nun bewerben.

13.12.2021

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) reagiert auf die weltweit schwierige Lage für Forschende, deren Wissenschaftsfreiheit eingeschränkt ist. Sie weitet ihre Unterstützung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die aus ihren Heimatländern fliehen mussten. So wird ihnen laut Mitteilung der DFG nun auch das Walter Benjamin-Programm in jedem Karrierestadium offenstehen.

"Die weitere Förderung geflüchteter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und damit ihre Integration in das deutsche Wissenschaftssystem sind für uns weit mehr als nur ein wissenschaftspolitisches Anliegen", sagte DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker. Die Anzahl von Ländern, in denen die Wissenschaftsfreiheit eingeschränkt sei und Forschende verfolgt werden, nehme zu. Daher wolle die DFG mit der Ausweitung ihrer Unterstützungsmaßnahmen für geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein "deutliches Signal der Solidarität" setzen.

Durch das Walter Benjamin-Programm können geförderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein eigenes Forschungsvorhaben am Ort ihrer Wahl selbstständig umsetzen und so Erfahrungen in der Projektbetreuung sammeln, die für die weitere Etablierung im Wissenschaftssystem erforderlich sind. Darüber hinaus werden Geförderte durch ihre Gasteinrichtung in ihrer Karriereentwicklung unterstützt. Die sonst vorhandene Beschränkung der Zielgruppe auf die frühe Postdoc-Phase entfällt für geflüchtete Personen, wie die DFG mitteilte. Neben der Ausweitung des Walter Benjamin-Programms können seit 2015 in weiteren DFG-Förderprogrammen wie Sachbeihilfen, Schwerpunktprogrammen, Forschungsgruppen, Klinischen Forschungsgruppen, Kolleg-Forschungsgruppen oder Graduiertenkollegs und in Exzellenzclustern Zusatzanträge zur Einbindung von geflüchteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gestellt werden.

cpy