Das Foto zeigt eine Aussenaufnahme der Universität Potsdam.
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Brandenburg gründet Netzwerk für junge Wissenschaftler

Viele Nachwuchswissenschaftler haben Schwierigkeiten, in der Forschung oder in der Wirtschaft unterzukommen. Brandenburg will sie unterstützen.

21.11.2018

Das Brandenburger Wissenschaftsministerium will mit den vier Hochschulen des Landes ein Karriere-Netzwerk für promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gründen. Damit könnten die Nachwuchswissenschaftler auch die Angebote der jeweils anderen Universitäten nutzen, Stipendien erlangen oder Kontakte zu Unternehmen knüpfen, sagte Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) bei der Vorstellung der Akademie zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Bislang können die Forscher nur die Angebote ihrer Universität nutzen. Die Akademie soll am Donnerstag mit einem Festakt in Potsdam gegründet werden.

Das Land fördert den Aufbau des Netzwerks in diesem Jahr mit 100.000 Euro und von 2019 an mit 600.000 Euro jährlich. "Damit schaffen wir eine gute Voraussetzung dafür, dass die besten Köpfe auch dauerhaft in den wissenschaftlichen Einrichtungen oder Wirtschaftsunternehmen im Land bleiben", sagte Münch.

Nach Angaben der Universitäten erlangen jedes Jahr rund 400 Absolventen in Brandenburg den Doktortitel. Davon bleibe nur etwa jeder Fünfte in der Wissenschaft, sagte Münch. "Der größere Teil geht in die Wirtschaft, in Behörden oder andere Institutionen den Gesellschaft», erklärte die Ministerin. "Dafür wollen wir die Wege ebnen." An der Universität Potsdam gebe es jedes Jahr etwa 300 neue Doktoren, erläuterte Vizepräsident Robert Seckler. Nur fünf Prozent davon kämen bis zur Professur. "Alle anderen müssen andere Wege gehen."

Das Ziel des Karriere-Netzwerks sei jedoch nicht nur, die gut ausgebildeten Nachwuchswissenschaftler im Land zu behalten, betonte der Vizepräsident der Europa-Universität Viadrina, Professor Martin Eisend. Es gehe auch darum, sie auf Bewerbungen im Ausland vorzubereiten. "Damit machen wir einen großen Sprung nach vorne im internationalen Wettbewerb", betonte Eisend.

gri