Kosmologie
Jenny Wagner erhält Preis für mutige Wissenschaft
Die Kosmologin Dr. Jenny Wagner ist mit dem Preis für mutige Wissenschaft des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. "Mit beeindruckendem Mut und viel Risikobereitschaft geht die Preisträgerin erfolgreich ihren Weg, auch gegen Widerstände", sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Wagner habe von Beginn ihrer Karriere an eine hohe Risikobereitschaft durch den Sprung zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen gezeigt: von ihrem Start in der Teilchenphysik zur Promotion in den Lebenswissenschaften bis zu ihrer Arbeit als Quereinsteigerin in der Kosmologie.
Am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) erforscht Wagner derzeit die dunkle Materie im Universum. Dabei setzt sie ausschließlich auf vorhandene Daten anstatt Modelle. Diesen "Mut zur Lücke" will sie in der Kosmologie stärken. Den mit Modellen forcierten "globalen Ansatz" sieht die Forscherin kritisch. Er enthalte Annahmen zu Phänomenen, über die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch keine Informationen gewinnen könnten und beruhe damit teils auf Spekulationen.
Verzicht auf Annahmen und Modelle
"Mir ist es lieber, weniger, aber es dafür sicher zu wissen", sagt sie. "Es ist schwieriger eine falsche Annahme nachträglich zu widerlegen, als etwas Neues zu schaffen." Ihr Ansatz beruhe auf der beobachtungsbasierten Kosmologie von 1995. Dafür will sie nun möglichst viele Unterstützerinnen und Unterstützer finden und sich mit ihnen über verschiedene Forschungsschwerpunkte austauschen, um Daten über das Universum zusammenzuführen.
Den Preis für mutige Wissenschaft vergibt das Land Baden-Württemberg seit 2016. Er soll unkonventionelle Forschungsansätze auszeichnen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch gegen Widerstände vorangebracht haben. Das Preisgeld beträgt 30.000 Euro.
kas
