Teambesprechung
mauritius images/Science Photo Library

Wissenschaftlicher Nachwuchs
Walter-Benjamin-Programm für Promovierte gestartet

Die DFG hat ein neues Förderprogramm entwickelt. Wissenschaftler mit abgeschlossener Promotion können sich laufend bewerben.

19.09.2019

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einer abgeschlossenen Promotion können sich seit diesem Sommer auf ein neues Förderprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewerben. Das fächerübergreifende "Walter-Benjamin-Programm" soll Nachwuchswissenschaftler zum Beginn ihrer Karriere unterstützen. Die Förderung beträgt grundätzlich zwei Jahre. Anträge können jederzeit gestellt werden.

Die DFG fördert mit dem "Walter-Benjamin-Programm" ein eigenes Projekt von Wissenschaftlern im Inland oder Ausland. Im Inland entspricht die Förderung einer Stelle der Personalkategorie "Postdoktorandin/Postdoktorand und Vergleichbare". Im Ausland wird ein Stipendium gezahlt. Hinzu kommt in beiden Fällen ein Sachkostenzuschuss. Davon können Wissenschaftler etwa Reisen oder Publikationen zahlen. Eltern erhalten außerdem eine Kinderzulage.

Bewerben sich etwa unverheiratete Wissenschaftler ohne Kinder auf eine Förderung in den USA gibt es insgesamt gut 3.500 Euro. Neben einem Grundbetrag und einem Sachkostenzuschuss erhalten Geförderte einen Auslandszuschlag und einen Kaufkraftausgleich für erwartete höhere Lebenshaltungskosten vor Ort.

"Eigene Stelle" künftig für Forscher mit mehr Erfahrung

Bewerben können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der "frühen wissenschaftlichen Karrierephase". Die DFG orientiert sich laut eigenen Angaben an der Definition des "recognised researchers" (R2). Genauer grenzt die DFG die Bewerbungsfrist aktuell nicht ein. Ausgeschlossen seien von einem Antrag jedoch diejenigen, die bereits habilitiert, Privatdozent oder "Assistant Professor" im Ausland seien.

Bis November 2019 besteht das Walter-Benjamin-Programm parallel zum "Forschungsstipendium", das es danach ablöst. Bisher haben sich Wissenschaftler darüber für eine DFG-Förderung im Ausland beworben. Bestehen bleibt die "Eigene Stelle". Diese richte sich laut DFG künftig jedoch explizit an solche Nachwuchswissenschaftler, die etwa bereits erste Leitungserfahrungen haben. Das Stipendium über die "Eigene Stelle" läuft dabei in der Regel über drei Jahre.

Mit der Umstellung will die DFG laut eigenen Angaben bisherige Überschneidungen bei ihren Förderangeboten aufheben und Wissenschaftler gezielter auf ihrem gesamten Karriereweg von der Promotion bis zur Berufung mit den jeweils passenden Angeboten begleiten. Das neue Walter-Benjamin-Programm ist nach dem gleichnamigen Philosophen und Kulturkritiker (1892–1940) benannt. 2018 wurde es vom Hauptausschuss der DFG beschlossen. Seit Juli nimmt die größte wissenschaftliche Förderorganisation Deutschlands Bewerbungen entgegen.

kas