Besoldung
Nach wie vor große Besoldungs-Unterschiede bei W3-Professuren
Auf bis zu 1.860 Euro monatlich belaufen sich die Besoldungsunterschiede im W3-Bereich. Bei W2 würden die Abweichungen in der Durchschnittsbesoldung bis zu 640 Euro monatlich betragen. Bei den Juniorprofessuren (W1) sei eine Spreizung zwischen Spitzenreiter Baden-Württemberg und Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern von rund 1.100 Euro monatlich brutto festzustellen.
Diese aktuellen Zahlen liefert eine Spezialauswertung des Statistischen Bundesamts für den "Deutschen Hochschulverband", die von Professor Hubert Detmer für "Forschung & Lehre" zusammenfassend dargestellt wurde. Erfasst wurde die Besoldung von Professorinnen und Professoren im Beamtenverhältnis an den Hochschulen der Bundesländer, Hochschulkliniken wurden von der Auswertung ausgenommen. Neben dem Grundgehalt wurden auch die Erfahrungsstufen, diverse Leistungsbezüge, Forschungs- und Lehrzulagen, Familienzuschläge und gegebenenfalls Sonderzuwendungen berücksichtigt. Auf diese Weise lässt sich die reale Besoldung für Professorinnen und Professoren ermitteln.
Beim Gender Pay Gap seien keine deutlichen Veränderungen zu verzeichnen: Während er im Bereich W1 leicht zurückgegangen sei, habe er in den Gruppen W2 und W3 leicht zugelegt. Hervorgehoben wird, dass die W3-Besoldung in mittlerweile neun Bundesländern über C4-Niveau liege, während die W2-Besoldung in keinem Bundesland das C3-Niveau übersteige. "Ein deutliches Indiz dafür, dass Leistungsbezüge sehr unterschiedlich auf die Professuren der Besoldungsgruppen W2 und W3 verteilt werden", so Detmer.
Positiv angemerkt wird, dass es in zumindest einigen Bundesländern inzwischen möglich sei, die individuelle Einstiegsbesoldung bei einer Juniorprofessur zu verhandeln. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Tenure-Track-Professuren seien in allen Bundesländern entsprechende Möglichkeiten zu schaffen.
hes