Eine Professorin im Hörsaal
dpa

Gender-Pay-Gap
Professorinnen bei W-Besoldung im Nachteil

Der Equal-Pay-Day am 18. März erinnert an die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen. Die zeigen sich auch an den Universitäten.

29.11.2018

Die realen Unterschiede bei den monatlichen Bruttogehältern von Professorinnen und Professoren gehen bis zu 650 Euro auseinander. Während der Durchschnittswert der tatsächlich bezogenen Besoldung bundesweit bei 8.580 Euro für W3- Professoren liegt, erhalten W3-Professorinnen nur 7.930 Euro. Dies geht aus dem aktuellen Besoldungsranking des Deutschen Hochschulverbands (DHV) hervor, über das Forschung & Lehre in der Dezember-Ausgabe berichtet.

Auch bei den W2- und W1-Professuren lässt sich ein "Gender-Pay-Gap" feststellen. In der Besoldungsgruppe W2 verdienen Professorinnen mit 6.290 Euro im Schnitt 320 Euro weniger als ihre Kollegen (6.610 Euro). In der Besoldungsgruppe W1 liegt der Unterschied bei 200 Euro.

Professorinnen beziehen hier im Schnitt 4.510 und Professoren 4.710 Euro. Inwieweit diese Zahlen auch auf strukturelle Einflussfaktoren zurückzuführen sind, kann die Statistik nicht beantworten. Dazu könnten zählen: ungleiche Geschlechterverteilung in bestimmten Fächergruppen, möglicherweise aber auch ungleiche Verteilung des Familienzuschlags auf die Geschlechter oder aber auch deutlich mehr Männer als Frauen mit weit überdurchschnittlichen Besoldungen in den Hochschulleitungen.

W3-Besoldung in Bayern am höchsten

Die realen Unterschiede bei den monatlichen Bruttogehältern von Professorinnen und Professoren in den Ländern liegen bei bis zu 1.380 Euro in 2017. Das ist etwas weniger als noch 2016, aber immer noch mehr als 2015.

Während der Durchschnittswert der tatsächlich bezogenen Professorenbesoldung bei W3-Professorinnen und Professoren in Bayern 8.950 Euro beträgt, liegt er in Mecklenburg-Vorpommern bei 7.570 Euro. Auch bei den W2- und W1-Professuren geht die reale Durchschnittsbesoldung teils weit auseinander, bei W2-Professuren auf bis zu 650 und bei W1-Professuren auf bis zu 820 Euro.

Die durchschnittlich im Juni 2017 gezahlte W3-Besoldung betrug über alle Bundesländer hinweg 8.430 Euro. Bei der W2-Besoldung waren es 6.530 Euro und bei der W1-Besoldung 4.620 Euro.

Dem Besoldungsranking liegen Durchschnittswerte für die Besoldung von Professorinnen und Professoren an öffentlichen Hochschulen und Berufsakademien (ohne Hochschulkliniken) zugrunde. Berücksichtigt wurden über die Grundgehälter hinaus Familienzuschläge, diverse Leistungsbezüge und auch Sonderzahlungen, soweit diese im Erhebungsmonat Juni 2017 ausgezahlt wurden. Auf diese Weise lässt sich die reale Professorenbesoldung erfassen.

atualisiert: 18.3.19, 7:42, erschienen: 29.11.18, 8:00 Uhr

kas