Statistisches Bundesamt
Ein Viertel der Promovierenden verteilt sich auf sechs Hochschulen
Im Jahr 2023 befanden sich laut Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) an den Hochschulen in Deutschland 204.900 Personen in einem laufenden Promotionsverfahren. Das seien minimal weniger Promovierende gewesen als im Jahr 2022. Knapp ein Viertel der Promovierenden verteile sich auf nur sechs Hochschulen – drei davon befinden sich im Süden Deutschlands.
Das Durchschnittsalter der Promovierenden betrug 30,4 Jahre. Bei männlichen Promovierenden lag es fast ein Jahr höher als bei weiblichen. 16 Prozent der Promovierenden seien erstmalig für eine Promotion an einer deutschen Hochschule registriert gewesen – rund 2 Prozent weniger als im Vorjahr. 8.900 Personen, die im Jahr 2023 mit ihrer Promotion begonnen haben, hatten laut Destatis eine ausländische Staatsangehörigkeit (27 Prozent). Hier ist, wie bei den Studierendenzahlen allgemein, in den letzten Jahren ein wachsender Anteil zu verzeichnen.
Konzentration der Promovierenden auf wenige Standorte
Mit jeweils etwa 4 Prozent der Promovierenden in Deutschland würden vier Hochschulen 2023 die Liste mit den meisten laufenden Promotionsvorhaben anführen: die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und die Technische Universität München mit jeweils 9.000 Personen, gefolgt von der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Hochschule Aachen. Heidelberg und München führen die Promovierendenstatistik laut der vorliegenden Berichte bereits seit 2020 an – für die Jahre davor würden keine vergleichbaren Ergebnisse vorliegen.
Auf knapp über 3 Prozent der Promovierenden seien die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie die Technische Universität Dresden im letzten Jahr gekommen. Wo studierte und promovierte Menschen letztlich leben und arbeiten, lässt sich an der grafischen Aufbereitung der Zensusdaten aus 2022 durch ZEIT ONLINE gut erkennen: Demnach ist die allgemeine Quote an Akademikerinnen und Akademikern in Heidelberg mit rund 47 Prozent bereits überdurchschnittlich hoch (Doktorgrad: rund 7 Prozent), was auf die ansässige Industrie, die Branchenverteilung und Infrastruktur zurückzuführen sein könnte.
Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften weiter vorne
27 Prozent der Promovierenden hätten im Jahr 2023 ihren Doktorgrad in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften angestrebt. Die zweitgrößte Gruppe bildeten dem Bericht zufolge die Promovierenden in der Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften (23 Prozent) gefolgt von den Ingenieurwissenschaften und den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
In den einzelnen Fächergruppen zeigten sich laut Erhebung deutliche Unterschiede in der Geschlechterverteilung: So waren etwa drei von vier Promovierenden in der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften Männer, während in den Fächergruppen Kunst, Kunstwissenschaft und Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften zwei von drei Promovierenden Frauen waren. In absoluten Zahlen hätten Männer am häufigsten in den Ingenieurwissenschaften promoviert, Frauen in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften.
cva