Promovierte werden ihren Doktorhut
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Nachwuchswissenschaftler
Erstmals wieder Rückgang bei Promotionen

Die Zahl der Promotionen war seit einigen Jahren gestiegen. Dieser Trend ist gekippt. Dabei bleibt das Fach mit den meisten Promotionen die Medizin.

19.06.2019

Zum ersten Mal seit 2009 ist die Zahl der abgeschlossenen Promotionen gesunken. Knapp 28.500 Personen haben ihre Promotion 2017 erfolgreich abgeschlossen. 2016 waren es rund 900 mehr. Das geht aus einer Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor. Die Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt.

Die meisten Promotionen gab es demnach wieder in der Medizin und in den Naturwissenschaften. Spitzenreiter in den Jahren 2015 bis 2017 war laut CHE das Fach Medizin mit durchschnittlich knapp 6.300 Dissertationen pro Jahr, gefolgt von Biologie (knapp 2.500), Chemie (2.000) und Physik (knapp 1.800).

Anteilig promovieren mit knapp 90 Prozent in der Biologie die meisten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler. Ebenfalls hohe Quoten finden sich in den Fächern Chemie (rund 79 Prozent), Physik (64 Prozent) und Medizin (rund 63 Prozent). Dabei liegt die Promotionsquote in der Tier- und Zahnmedizin mit weniger als 50 Prozent unter dem Durchschnitt für Medizin.

Deutlich seltener angestrebt wird der Doktorgrad laut Auswertung in den Rechtswissenschaften (rund 13 Prozent), BWL (rund sieben Prozent) oder Architektur (rund sechs Prozent).

Betreuung: Durchschnittlich eine Promotion pro Jahr

Im Schnitt betreuen Professorinnen und Professoren pro Jahr rund eine Promotion. In den Fächern Pharmazie, Biologie, Medizin und Chemie betreuen sie rund zwei Doktorabschlüsse pro Jahr. In Fächern wie Germanistik, Anglistik oder Romanistik ist es auf das Jahr gerechnet teils deutlich weniger als eine. Insgesamt ist bei der Auswertung zu berücksichtigen, dass keine 1:1-Betreuung gemeint ist, da der Betreuer wechseln kann.

Die Ergebnisse stammen aus der Studie "Promotionen als Indikator für die Leistung von Hochschulen". Diese ist online verfügbar.

kas