Arbeitsplatz
Wie die Umgebung unser Arbeiten beeinflusst
Raumpsychologische Aspekte wie die Beleuchtung, der Geräuschpegel und die Höhe des Raums spielen eine wesentliche Rolle für kreative Prozesse in der Arbeitswelt. Das geht aus der Metastudie "Raumpsychologie für eine neue Arbeitswelt" des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hervor, die Ergebnisse verschiedener empirischer Untersuchungen vereint. Demnach bevorzugten die meisten Menschen bei kreativen Tätigkeiten eine eher geringe Beleuchtungsstärke. Die Wissenschaftler vermuten, dass zu helles Licht auf das für Kreativität förderliche Gefühl der Freiheit eher hemmend wirkt.
Zudem erzeuge ein mittlerer Geräuschpegel beim Menschen eine Prozessunstetigkeit, die das abstrakte Denken und damit wiederum die Kreativität fördert. Der Studie zufolge hat auch die Temperatur Auswirkungen auf die Kreativität im Arbeitskontext. So ermittelten die Wissenschaftler, dass es sich bei einer Temperatur zwischen 26 und 27 Grad am kreativsten arbeiten lässt. Auch hohe Räume erzeugten kreativere Denkprozesse.
Die Konzentrationsfähigkeit kurbelten – anders als bei den kreativen Denkprozessen – normalhohe und niedrige Decken an. In diesen Umgebungen könnten Mitarbeitende besser konkreten und detailreichen Aufgabenstellungen nachgehen, die ein hohes Maß an Konzentration erfordern.
Auch Düfte sind der Studie zufolge wichtige Raumelemente, die das Wohlbefinden, die Arbeitsleistung und das Stresslevel stark beeinflussen. Bei kreativen Tätigkeiten hilft demnach insbesondere Zimt-Vanilleduft. Um die Konzentrationsfähigkeit zu fördern, könnten zitronenhaltige Duftstoffe eingesetzt werden. Gegen Ermüdung helfe beispielsweise Pfefferminzduft. Allerdings sollten Bereiche, in denen sich Mitarbeitende länger aufhalten, grundsätzlich geruchsneutral bleiben. Im Gegensatz zur Bedeutung von Licht und Beleuchtung sei der Zusammenhang zwischen Duft und Leistungsfähigkeit bisher kaum erforscht.
ckr/mue