Besprechung von zwei Kollegen im Flur
mauritius images/Jens Luebkemann

Personalstatistik
Wie stark Frauen an Hochschulen vertreten sind

Frauen sind auf wissenschaftlichen Führungspositionen unterrepräsentiert. Ein Überblick über die Verteilung bei Professur, Dekanat und Leitung.

05.11.2020

Frauen sind in den Führungspositionen der größten Universitäten und Fachhochschulen noch immer deutlich unterrepräsentiert. Die 50-Prozent-Marke können sie in Dekanaten laut einer aktuellen Umfrage der Zeitarbeitsvermittlung für Studierende "zenjob" etwa nur an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg und der Universität Kassel knacken. An den Hochschulen werden 75 Prozent beziehungsweise 50 Prozent der Dekanate von einer Frau geleitet. Der Anteil basiert auf 50 Hochschulen, die sich an der Umfrage beteiligt haben.

Insgesamt werden demnach 18 Prozent der Dekanate von Frauen geführt. Hinter Hamburg und Kassel folgen die Bergische Universität Wuppertal (36 Prozent), die Universität Bielefeld (36 Prozent), die Universität zu Köln (33 Prozent) und die Philipps-Universität Marburg (31 Prozent) mit einem Frauenanteil in den Dekanaten von über 30 Prozent.

An neun von 50 untersuchten Universitäten und Hochschulen leitet laut Auswertung gar keine Frau eine Fakultät beziehungsweise einen Fachbereich. Unter diesen befindet sich auch die FU Berlin, die wiederum vergleichsweise viele Professorinnen beschäftigt.

Koblenz-Landau und Berlin mit hohen Frauenanteilen

Der Anteil der Professorinnen und Professoren ist laut Umfrage an keiner der 36 größten Hochschulen und Universitäten in Deutschland gleich verteilt, die über die Verteilung von Professorinnen und Professoren Auskunft gegeben haben. Die Umfrage kommt auf 25 Prozent, das Statistische Bundesamt berichtete vergleichbar auf Grundlage seiner Auswertung aller Hochschule kürzlich von einem Frauenanteil von 26 Prozent.

Die meisten Professorinnen lehren unter den 36 Hochschulen, die darauf in der Umfrage geantwortet haben, an der Universität Koblenz-Landau (39 Prozent), der FU Berlin (37 Prozent) und der Humboldt-Universität zu Berlin (36 Prozent). Dahinter folgen die Universität Paderborn und die Bergische Universität Wuppertal mit je rund 33 Prozent.

Den geringsten Anteil an Professorinnen gibt es an der Technischen Hochschule Mittelhessen, wo nur rund 12 Prozent der Professoren weiblich sind. Auch an der RWTH Aachen (17 Prozent) und am Karlsruher Institut für Technologie (14 Prozent) lehren und forschen sehr wenige Professorinnen. Damit deckt sich die Statistik mit der des Statistischen Bundesamts, nachdem der Frauenanteil stark von der fachlichen Ausrichtung der Hochschule abhängt.

Nur 14 der von "zenjob" hierzu erfassten 51 Hochschulen zur Hochschulleitung haben eine Rektorin oder eine Präsidentin, darunter ist das Bundesland Hessen mit den Universitäten in Frankfurt, Marburg und Darmstadt besonders stark vertreten. Eine Übersicht der Ergebnisse gibt es hier.

inv, kas