

Nobelpreise 2024
Wirtschafts-Nobelpreis für Forschung zu Wohlstands-Unterschieden
Die US-Forscher Professor Daron Acemoglu, Professor Simon Johnson und Professor James A. Robinson erhalten den diesjährigen Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag bekannt. Die renommierte Auszeichnung wird für die Studien der Forscher zum Einfluss von Institutionen auf den Wohlstand von Nationen vergeben. Acemoglu und Johnson lehren und forschen am Massachusetts Institute of Technology, Robinson an der University of Chicago.
"Sie haben uns geholfen, die Wohlstandsunterschiede zwischen den Nationen zu verstehen", heißt es in der Begründung der Jury. Ihre Forschung erkläre, warum es in Gesellschaften mit einer schwachen Rechtsstaatlichkeit und Institutionen, die die Bevölkerung ausbeuten, nicht zu Wachstum und Wandel kommen würde. "Die Verringerung der großen Einkommensunterschiede zwischen den Ländern ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Preisträger haben gezeigt, wie wichtig gesellschaftliche Institutionen dafür sind", begründete Jakob Svensson, Vorsitzender des Komitees für den Preis in Wirtschaftswissenschaften, die Entscheidung.
Alfred-Nobel-Gedächtnispreis: kein klassischer Nobelpreis
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht nicht auf Alfred Nobels Testament zurück und zählt damit nicht zu den fünf klassischen Nobelpreisen. Er wird seit dem Ende der 1960er Jahre von der Schwedischen Reichsbank gestiftet. Im vergangenen Jahr wurde er an die US-Ökonomin Claudia Goldin überreicht, die zur Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt forscht. Goldin war erst die dritte Frau, die den Wirtschafts-Nobelpreis erhielt. Der Preis ging vielfach in die USA und erst einmal nach Deutschland: 1994 wurde Reinhard Selten von der Universität Bonn gemeinsam mit seinen Kollegen John Nash und John Harsanyi für ihre Forschung zur nichtkooperativen Spieltheorie ausgezeichnet.
Mit der Verkündigung der Auszeichnung für die drei Forschenden Acemoglu, Johnson und Robinson im Bereich Wirtschaftswissenschaften sind die letzten Nobelpreisträger für dieses Jahr bekannt gegeben worden. In der letzten Woche waren sukzessive bereits die Ausgezeichneten in den Kategorien Medizin und Physiologie, Physik, Chemie, Literatur und Frieden verkündet worden. Überreicht werden die Preise traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des schwedischen Forschers und Preisstifters Alfred Nobel (1833–1896). Sie sind pro Kategorie mit einem Preisgeld in Höhe von elf Millionen schwedischen Kronen (knapp 970.000 Euro) dotiert.
aktualisiert am 14.10.2024 um 13:50 Uhr, zuerst veröffentlicht um 12:50 Uhr
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