Statistisches Bundesamt
Zahl der Habilitationen leicht rückläufig
Die Zahl der Habilitationen ist leicht gesunken. Insgesamt 1.518 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben im Jahr 2019 ihre Habilitation an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen in Deutschland erfolgreich abgeschlossen. Das sind rund elf Habilitationen weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtete, ein Rückgang von 0,7 Prozent.
Das Durchschnittsalter der im Jahr 2019 Habilitierten hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht geändert. Es lag bei knapp 42 Jahren. Auch die Zahl der weiblichen Habilitierten blieb mit 484 weitgehend konstant. Das entspricht einem Frauenanteil bei Habilitationen von 32 Prozent. Zehn Prozent der Habilitationen wurden von ausländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern abgeschlossen.
Die meisten Habilitationen wurden wie in den Vorjahren in Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften abgeschlossen (797 Habilitationen). Dahinter folgten die Geisteswissenschaften mit 212 Habilitationen und dahinter die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (199 Habilitationen).
Der Gesamtrückgang der Habilitationen in 2019 gegenüber dem Vorjahr liegt vor allem an weniger abgeschlossenen Habilitationen in Mathematik und Naturwissenschaften. Dort ging die Zahl der Habilitationen von 218 auf 170 zurück. Das entspricht einem Rückgang von 22 Prozent.
Der Sprecher des mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultätentags sieht den Rückgang entspannt. "Wir bewerten die Entwicklung über einen längeren Zeitraum. Die niedrigeren Zahlen erklären wir uns mit der Zunahme an Alternativen zur Habilitation wie der Juniorprofessur", sagte Professor Andreas Terfort. "Handlungsbedarf sehen wir daher nicht."
Habilitationen nach Fächergruppen 2019
Insgesamt 1.518 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben im Jahr 2019 ihre Habilitation an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen in Deutschland erfolgreich abgeschlossen, 32 Prozent von ihnen Frauen.
- 14%Geisteswissenschaften
- 13%Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- 11%Mathematik, Naturwissenschaften
- 53%Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften
- 9%Weitere Fächergruppen
Statistisches Bundesamt
zuerst veröffentlicht: 07.07.2020
kas