Numerus Clausus
60 Prozent der Studiengänge ohne NC

Studienanfänger können aus einer Vielzahl an Studiengängen wählen. Die meisten sind weiterhin nicht zulassungsbeschränkt.

Rund 60 Prozent der Studiengänge an deutschen Hochschulen stehen Studieninteressierten im kommenden Wintersemester ohne Auswahlverfahren offen. Die übrigen rund 40 Prozent der Studienangebote sind hingegen durch einen Numerus Clausus (NC) zulassungsbeschränkt. Das geht aus dem aktuellen Bericht "Check Numerus Clausus" hervor, den das CHE Centrum für Hochschulentwicklung am Mittwoch veröffentlicht hat. Dieser Schnitt gelte sowohl für Bachelor- als auch Masterstudiengänge bundesweit.

Demnach gibt es bei der Studienbeschränkung aber erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Die höchsten NC-Quoten hätten Hamburg (65 Prozent der Studiengänge), das Saarland (64 Prozent) und Berlin (61 Prozent), die niedrigsten Thüringen (21 Prozent), Rheinland-Pfalz (24 Prozent) und Brandenburg (26 Prozent). Unter den Hochschulstädten führten Saarbrücken und Lepizig mit der höchsten NC-Quote (64 beziehungsweise 61 Prozent).

Außerdem seien einige Fächer häufiger zulassungsbeschränkt als andere. In den Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften sei zum Beispiel bundesweit rund die Hälfte der Studiengänge durch einen NC beschränkt, in den Natur- und Ingenieurwissenschaften dagegen nur etwa ein Drittel. Die Fächer Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Pharmazie und Psychologie seien bundesweit überall zulassungsbeschränkt.

Deutlich weniger Einfluss habe die Hochschulart: Mit 37 beziehungsweise 41 Prozent sind laut Erhebung an Universitäten fast gleichviel Studiengänge mit einem NC belegt wie an Hochschulen für angewandte Wissenschaften.

Die Auswertung des CHE basiert auf Daten des sogenannten Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz, der die Zugangsbedingungen für über 21.000 Studienangebote an deutschen Hochschulen enthält. Der Numerus Clausus regelt bei Studiengängen mit hoher Nachfrage die Vergabe der begrenzten Zahl an Studienplätzen. In den vergangenen Jahren traf dies auf immer weniger Studiengänge zu. Der Trend setzt sich auch in diesem Winter im Vergleich zum Vorjahr fort mit einem Rückgang der NC-Quote von 40,1 auf 39,7 Prozent.

ckr