Rückenansicht von Studentinnen in einer Vorlesung an einer Universität in Kabul im März 2022.
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Afghanistan
Afghanische Studentinnen in Fächerwahl eingeschränkt

In Afghanistan enden die nationalen Hochschulzugangsprüfungen. Weibliche Studieninteressierte dürfen allerdings nicht alle Fächer studieren.

21.10.2022

Frauen mit Hochschulzugangsberechtigung dürfen in Afghanistan aufgrund ihres Geschlechts einige Fächer nicht studieren. Laut "University World News" (UWN) handelt es sich dabei um Studiengänge wie zum Beispiel Agrar- und Betriebswissenschaft, Veterinärmedizin, Journalismus und das Bauingenieurstudium. Auf den Bewerbungsformularen der am Freitag zu Ende gehenden nationalen Hochschulzugangsprüfungen hätten weibliche Studieninteressierte diese Fächer nicht wählen können.

Nach Einschätzung des Leiters der Zugangsprüfungen, Abdul Qadir Khamosh, werde man den Frauen in diesen Fächern in Zukunft wahrscheinlich keine separaten Klassen anbieten können. Daher habe das von den Taliban geführte Ministerium für Hochschulbildung entschieden, diese Fächer an manchen Orten erst gar nicht für Studentinnen anzubieten, so "UWN".

Derweil kritisieren Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, dass die Taliban die Menschenrechte der Frauen in Afghanistan verletzten und diese keinen uneingeschränkten Zugang zu Bildung hätten.

Lokale Medien berichten laut "UWN", dass in diesem Jahr bedeutend weniger junge Afghaninnen und Afghanen an den Hochschulzugangsprüfungen teilgenommen haben. Das Ministerium für Hochschulbildung habe mitgeteilt, dass in diesem Monat mehr als 140.000 Studieninteressierte zu den Prüfungen angetreten seien. 2020, vor der Machtübernahme durch die Taliban, haben laut "UWN" noch knapp 200.000 Prüflinge an den Tests teilgenommen. Im vergangenen Jahr hätten die Prüfungen nicht stattgefunden.

cpy, ckr