Tablett mit Gefäß für Impfstoff, einer Spritze und einem Globus
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Corona-Pandemie
Debatte um Corona-Impfung als Studienbedingung

Internationale Studierende berücksichtigen bei der Wahl eines Ziellands dessen Impffortschritt. Doch eine Impfpflicht an Unis akzeptieren nicht alle.

05.05.2021

Der Fortschritt der Impfungen gegen Covid-19 und die jeweiligen Impfvorgaben der Hochschulen haben einen starken Einfluss auf das Verhalten internationaler Studierender. Das geht aus einer aktuellen Studie des britischen Bildungsunternehmens Quacquarelli Symonds (QS) hervor. Demnach will jeder fünfte Studierende früher als geplant ein Auslandssemester antreten, seit Impfungen gegen Sars-CoV-2 zugelassen sind. Länder mit einer schnell voranschreitenden Impfkampagne und einem vergleichsweise guten Pandemie-Management hätten im internationalen Wettbewerb um Studierende einen Vorteil.

Generell sei die Impfbereitschaft hoch: 68 Prozent der befragten Studierenden würden sich gegen Covid-19 impfen lassen. Als Studienvoraussetzung akzeptieren die Impfung weniger: 43 Prozent der Befragten würden sich laut Umfrage vor der Abreise impfen lassen, wenn es die Wunschuniversität im Zielland vorschreibt. Um dennoch vor Ort und in Präsenz studieren zu können, würden 71 Prozent eine Quarantäne im Zielland gegenüber einem digitalen Studium aus dem Heimatland vorziehen. Befragt wurden für die Erhebung mehr als 100.000 Studierende aus 191 Ländern weltweit.

Immer mehr US-Unis führen Impfpflicht ein

Während in Deutschland die Gruppe der Studierenden in der Impfpriorisierung derzeit nicht vorgesehen ist und die Hochschulen noch um Ausnahmen von der Bundes-Notbremse ringen, bereiten sich die Hochschulen in den USA bereits auf Präsenzunterricht zum Herbst vor. Dafür wird an immer mehr Hochschulen eine Vorschrift zum Impfen eingeführt. Zunächst galt die Impfpflicht für Mitarbeiter und Studierende vorwiegend an privaten Universitäten. Nun setzen auch immer mehr öffentliche Universitäten eine Impfung voraus, um sich für das Herbstsemester einschreiben zu können, berichtete der "Chronicle of Higher Education". Darunter seien auch große Hochschulen wie die University of California sowie die Universitäten in Maryland und Michigan. Auch Elite-Universitäten wie Yale, Princeton, Columbia und Harvard haben demnach eine Impfpflicht für das Herbstssemester eingeführt. Harvard kündigte zudem an, internationalen Studierenden und anderen, die vor dem Herbst keinen Zugang dazu haben, bei deren Ankunft eine Impfung anzubieten.

Einige Hochschulen stellen laut Chronicle-Bericht jedoch ihre geplante Impfpflicht unter Vorbehalt dessen, dass die Impfstoffe fest zugelassen werden, um rechtliche Fragen vorerst zu umgehen. Bislang haben die Vakzine in den USA – wie in Europa – eine bedingte Notfallzulassung. Die vollständige Zulassung bis zum Herbst gilt als wahrscheinlich. An den Hochschulen in den USA läuft derweil die Debatte weiter, ob die Impfbereitschaft unter den Studierenden ausreicht, um den Lehrbetrieb sicher wieder aufzunehmen, oder ob zum Erreichen der Herdenimmunität eine Impfpflicht notwendig sein wird – und ob diese rechtens wäre.

zuletzt aktualisiert am 06.05.2021 um 11:31 Uhr, zuerst veröffentlicht am 05.05.2021 um 16:14 Uhr

ckr