Zwei internationale Studierende lernen zusammen eine Sprache
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Migrationsbericht
Deutsche Hochschulen werden internationaler

Die Zahl der ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen ist seit Jahren stetig gestiegen. Auch immer mehr Forscher kommen aus dem Ausland.

08.01.2020

An den Hochschulen in Deutschland sind im Wintersemester 2018/2019 rund 395.000 ausländische Studierende eingeschrieben gewesen – davon rund 302.000 sogenannte Bildungsausländerinnen und -ausländer, die ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht an einer deutschen Schule erworben haben. Zudem haben 2018 fast 50.000 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Hochschulen gearbeitet, darunter rund 3.400 Professorinnen und Professoren. Das geht aus dem neuen Migrationsbericht der Bundesregierung hervor, der auf Daten des Statistischen Bundesamts beruht.

Im Wintersemester 2017/2018 lag der Anteil ausländischer Studierender in Deutschland demnach noch bei rund 375.000 Studierenden, davon 282.000 Bildungsausländerinnen und -ausländer. Seit 2007 ist der Anteil ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen kontinuierlich leicht gestiegen. Im Vergleich zum Ende der 1990er Jahre hat sich die Zahl der Bildungsausländerinnen und Bildungsausländer laut dem Migrationsbericht mehr als verfünffacht.

Die Anzahl der Erstsemester unter den Bildungsausländern habe einen neuen Höchststand erreicht. 2018 haben laut Bericht rund 110.000 ausländische Studierende ein Studium an einer deutschen Hochschule aufgenommen, 2017 seien es rund 105.000 gewesen. Die meisten ausländischen Erstsemester und Studierenden seien Chinesen, gefolgt von Studierenden aus Indien und Syrien.

Auch die Zahl des wissenschaftlichen Personals mit ausländischer Staatsangehörigkeit an deutschen Hochschulen ist dem Migrationsbericht zufolge stetig gestiegen. Seit 2006 (rund 22.000 Personen) hat sich deren Zahl mehr als verdoppelt. Die meisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen aus Italien, China, Indien, Österreich und den USA. Sie sind insbesondere in Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie in der Medizin tätig.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sprach laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland von einer guten Nachricht. "Deutschland wird für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende aus der ganzen Welt zunehmend attraktiv", sagte sie dem Bericht zufolge. Deutschland müsse seine internationale Attraktivität weiter steigern.

zuerst veröffentlicht 08.01.2020 um 12:05; aktualisiert am 10.01.2020 um 11:17 Uhr

ckr/dpa