Abiturienten mit Mund-Nasen-Schutz und Pullover mit der Aufschrift "Abi 2020"
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Hochschulzulassung
DHV fordert Corona-Bonus bei schlechtem Abi-Ergebnis

Der Hochschulverband fordert Gerechtigkeit für den Abiturjahrgang 2020. Bei coronabedingten schlechten Ergebnissen, soll er einen Bonus erhalten.

11.05.2020

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) fordert einen Noten-Bonus für den Fall, dass das diesjährige Abitur infolge der Corona-Krise schlechter ausfallen sollte als in den vergangenen Jahren. "Für den Abiturjahrgang 2020 darf kein Nachteil entstehen", sagte Verbandspräsident Professor Bernhard Kempen den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Montag. Man müsse die besonderen Bedingungen berücksichtigen, unter denen das Abitur in diesem Jahr stattfinde. Das Coronavirus dürfe nicht den Lebenslauf eines ganzen Jahrgangs abwerten.

"Sollten die Leistungen der Schüler am Ende signifikant schlechter ausfallen als im Durchschnitt der letzten Jahre, dann erwarte ich einen Nachteilsausgleich", sagte Kempen. "Alles andere wäre ungerecht." Sollten zum Beispiel die Abiturnoten 2020 im Schnitt 0,4 oder 0,5 Punkte schlechter sein, müssten die Schüler einen Bonus bekommen. Dazu sei es nicht nötig, die Abitur-Zeugnisse zu ändern. "Denkbar wäre zum Beispiel, dass die Hochschulen bei den zulassungsbeschränkten Fächern einen angemessenen Bonus gewähren." Dazu müssten sich die Länder und die Hochschulrektoren auf eine bundesweit einheitliche Regelung einigen.

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) erwartet für diesen Jahrgang keine unterdurchschnittlichen Ergebnisse und schlechtere Startchancen an den Hochschulen. "Wenn wir überhaupt von einem Corona-Jahrgang sprechen, dann ist es der Abiturjahrgang 2021", sagte HRK-Präsident Professor Peter-André Alt der "Berliner Morgenpost". Die Hochschulen stellten sich Alt zufolge bereits auf ein digitales Wintersemester 2020/21 ein. Auch bei den Schulen könne es bis weit in das nächste Schuljahr hinein dauern, bis wieder überall regulärer Unterricht stattfinden könne. "Das muss man in Rechnung stellen, wenn man die Leistungen dieser Schüler am Ende bewertet."

dpa/ckr