Würfel auf denen Voll- beziehungsweise Teil-Z-E-I-T steht.
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Studium
Erneut mehr Teilzeit-Studierende in Deutschland

Jeder dreizehnte Studierende in Deutschland studiert nicht mehr in Vollzeit. Die Teilzeitstudierenden sind allerdings bundesweit ungleich verteilt.

26.10.2021

Die Zahl der Teilzeitstudierenden in Deutschland ist weiter gewachsen und hat mit 223.000 einen Höchststand erreicht. Bei insgesamt rund 2,9 Millionen Studierenden lag ihr Anteil im Wintersemester 2019/2020 bei 7,7 Prozent, wie aus einer Auswertung von Zahlen des Statistischen Bundesamtes durch das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh hervorgeht. Das ein Plus von 0,2 Prozentpunkten. Die Auswertung liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Damit haben 2019/2020 rund 8.000 Menschen mehr in Teilzeit studiert als im Vorjahreszeitraum.

Allerdings sind die Teilzeitstudentinnen und -studenten bundesweit ungleich verteilt. Die Hälfte ist an nur drei der rund 400 Hochschulen eingeschrieben. Dazu zählen neben der FOM Hochschule für Ökonomie und Management mit 50.533 Studierenden auch die Fern-Uni Hagen (48.374) und die Hamburger Fern-Hochschule (10.472). Eine Spitzenquote bei den Teilzeitstudierenden hat Hamburg mit 21,1 Prozent. In Baden-Württemberg liegt die Quote dagegen nur bei 2,6 Prozent, in Schleswig-Holtein bei 1,8 Prozent und im Saarland bei 0,5 Prozent.

Beim Anteil der auch in Teilzeit zu absolvierenden Studiengängen ist das kleine Saarland allerdings Spitzenreiter in Deutschland. "Mit 188 Studienangeboten (4 mehr als 2019) waren im Saarland zum Wintersemester 2020/21 zwei Drittel der Angebote auch in Teilzeit studierbar", heißt es in der Auswertung des CHE. Die Schlusslichter bei den Teilzeitangeboten bilden Rheinland-Pfalz (3 Prozent) und Bremen (2,1 Prozent).

Der bundesweite Anteil der Studienangebote, die auch in Teilzeit genutzt werden können, ist von 13,9 (2019) auf 16,1 (2020) gestiegen. "Im Berufsalltag sind Teilzeitmodelle bereits flächendeckend etabliert. Davon kann im Bereich der akademischen Aus- und Weiterbildung noch keine Rede sein", sagt CHE-Experte Cort-Denis Hachmeister. Wer in Deutschland berufsbegleitend studieren oder sein Studium – etwa wegen familiärer Verpflichtungen – reduzieren möchte, müsse Geld oder Glück haben, kritisiert Hachmeister.

dpa/cpy