US-amerikanischer Impfnachweis für eine Corona-Impfung
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Corona-Impfung und Hochschulen
FDA-Zulassung erleichtert US-Unis die Impfpflicht

Viele US-Unis haben bereits eine Impfung für Studierende vorgeschrieben. Andere haben auf die offizielle Zulassung gewartet und ziehen nun nach.

24.08.2021

Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat am Montag die vollständige Zulassung des Corona-Impfstoffs "Comirnaty" der Hersteller Biontech und Pfizer bekanntgegeben. Zuvor hatte das Vakzin ebenso wie die anderen Corona-Impfstoffe in den USA wie in Europa nur eine Notfallzulassung. Zahlreiche Colleges und Universitäten in den USA hatten aufgrund der begrenzten Zulassung und möglicher rechtlicher Implikationen bislang auf eine Impfpflicht für Studierende und Hochschulangehörige verzichtet. Einige Hochschulen holten dies nun unmittelbar nach der Zulassung am Montag nach, berichteten mehrere US-Medien – darunter seien beispielsweise die University of Minnesota und die Louisiana State University. Experten erwarteten weitere Nachzügler in den kommenden Wochen.

An den meisten Universitäten des Landes sind demnach andere von der FDA zugelassene Impfungen – etwa gegen Masern, Tuberkulose oder Hepatitis B – schon lange vorgeschrieben. Die Impfung gegen Covid-19 könnte nun an vielen Hochschulen ebenfalls Standard werden, heißt es in dem Bericht. Über 750 US-Hochschulen haben zuvor eine solche Impfpflicht bereits auf Basis der Notfallzulassung eingeführt, zeigt eine laufende Erhebung des "Chronicle of Higher Education".

Für einige Hochschulen könne die Zulassung hingegen keinen Unterschied machen, weil ihre US-Bundesstaaten – darunter Arizona, Florida, Oklahoma und Texas – ihren öffentlichen Einrichtungen derzeit untersagt hätten, eine Impfpflicht gegen Covid-19 einzuführen.

In Deutschland besteht generell keine staatliche Impfpflicht für Bürgerinnen und Bürger gegen Covid-19, auch nicht für Studierende und Hochschulangehörige. Um möglichst viel Lehrangebote im Wintersemester in Präsenz anbieten zu können, streben die Hochschulen und Wissenschaftsministerien hierzulande jedoch eine möglichst hohe Impfquote auf freiwilliger Basis an.

Stichprobenartigen Umfragen an einzelnen Hochschulen zufolge könnten zum Semesterstart über 90 Prozent der Studierenden vollständig geimpft sein, berichtete der "Tagesspiegel" am Montag. Dies entspreche in etwa der Impfbereitschaft in der erwachsenen Gesamtbevölkerung, die aus Erhebungen des RKI hervorgehe. Genaue Zahlen könne es jedoch nicht geben, da Hochschulen die Impfquote unter Studierenden rechtlich nur anonym und freiwillig erheben dürften. Die Aussagekraft solcher Umfragen ist begrenzt. Als groben Anhaltspunkt für die Planung des Wintersemesters wollen die Hochschulen in Berlin laut Bericht dennoch eine solche Abfrage des Impfstatus der Studierenden zu Semesterbeginn nutzen.

ckr