Langzeitstudierende
Gebühren verfehlen ursprüngliches Ziel

Der Wissenschaftsminister von Sachsen-Anhalt zieht eine negative Bilanz zu Langzeitstudiengebühren. Den späten Abschluss müsse man anders angehen.

18.06.2018

Langzeitstudiengebühren in Sachsen-Anhalt haben nach Ansicht von Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) ihr ursprüngliches Ziel verfehlt. "Jedenfalls haben sie erkennbar nicht dazu geführt, den Anteil Langzeitstudierender an unseren Hochschulen nachhaltig zu senken", sagte Willingmann in Magdeburg. Man müsse nun hinterfragen, ob die Gebühr in der derzeitigen Form überhaupt noch sinnvoll sei. Das Thema beschäftige die Politik in der anstehenden Novelle des Hochschulgesetzes, hieß es. Angaben zur aktuellen Anzahl der Langzeitstudenten und der Höhe der Einnahmen aus den Gebühren konnte das Ministerium nicht machen. 

Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums müssten in der Debatte um die Langzeitstudiengebühren die Gründe für das Verfehlen ihres ursprünglichen Ziels erforscht werden. Wichtig sei, etwa auch die Studienfinanzierung durch begleitende Jobs zu diskutieren oder das Engagement der Studenten im sozialen Bereich, so Willingmann.

Als Langzeitstudenten gelten nach Angaben des Ministeriums Männer und Frauen, die ihre Regelstudienzeit um mehr als vier Semester überschreiten. Sie müssen pro Semester 500 Euro extra zahlen. Die Einnahmen stehen per Gesetz den Hochschulen zu.

dpa