Niedersachsen
Hälfte der Stipendien für Landärzte nicht genutzt

Mit Anreizen will Niedersachsen mehr Medizin-Studierende für die Arbeit auf dem Land motivieren. Mit Stipendien klappt das noch nicht so ganz.

12.02.2019

Im niedersächsischen Landarzt-Stipendium für Medizinstudierende ist noch Platz. Etwa 30 der 60 Stellen sind nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) frei. Das Stipendium unterstützt künftige Ärztinnen und Ärzte während ihres Studiums für maximal vier Jahre mit 400 Euro im Monat. Im Gegenzug verpflichten sich diese, ihren Facharzt in Allgemeinmedizin in Niedersachsen zu machen.

Nach dem Abschluss arbeiten die Stipendiaten so lang als Hausarzt in einer ländlichen Region, wie sie Geld erhalten haben. Gut 340.000 Euro stellt das Land nach Angaben des Gesundheitsministeriums pro Jahr für das Programm; die KVN nimmt Bewerbungen entgegen.

Eine Landarztquote wie etwa in Nordrhein-Westfalen wollte Ministerpräsident Stephan Weil zuletzt noch nicht einführen. Zunächst wollte er über Anreize wie das Stipendien-Programm versuchen, den Ärztemangel auf dem Land in den Griff zu bekommen.

Bis 2030 gehen in Niedersachsen rund 2.000 Hausärzte in den Ruhestand, schätzt die KVN. Schon jetzt seien 355 Stellen unbesetzt – vor allem rund um Bremerhaven, Buchholz in der Nordheide, Leer, Meppen und Nordhorn.

dpa/kas